Was ist FOMO – und warum betrifft sie heute (fast) jeden?
FOMO steht für „Fear of Missing Out“. Kurz gesagt, ist sie die Angst, etwas zu verpassen. Doch es steckt noch mehr dahinter. Ein unterschwelliges Gefühl von Unsicherheit und die Frage, ob du genug lebst, genug tust, genug bist.
FOMO ist keine offiziell anerkannte psychische Erkrankung im medizinischen Sinne. Sie ist eher ein mental herausfordernder Zustand, der uns im Alltag begegnet. Aus FOMO kann ein starkes bis zwanghaftes Bedürfnis nach Zugehörigkeit entstehen. Sie kann das Selbstwertgefühl schwächen, Gefühle von Einsamkeit verstärken und mehr.
Zusammengefasst wirkt sich FOMO negativ auf unser mentales Wohlbefinden aus.
Bei vielen zeigt sich FOMO so:
- Du fühlst dich innerlich unruhig, obwohl eigentlich alles „okay“ ist.
- Dir fallen Entscheidungen schwer, weil du Angst hast, die „falsche“ Wahl zu treffen.
- Du stimmst Verabredungen zu, obwohl du dich tief im Inneren eigentlich nach Ruhe sehnst.
- Instagram, TikTok & Co. lösen bei dir eher Druck aus, anstatt dass sie dich inspirieren.
- Du vergleichst dich ständig und fühlst dich irgendwie „abgehängt“ und/oder „hintenan“.
Erkennst du dich wieder? Dann lies weiter.
FOMO ist kein Fehler. Sie ist ein Signal.
Vielleicht hilft dir bereits ein kleiner Perspektivenwechsel. Denn FOMO ist kein Zeichen von Schwäche oder Misserfolg. Sie zeigt dir, dass du starke Reize und Impulse von aussen empfängst und darauf reagierst. FOMO ist vor allem ein Spiegel unserer Zeit.
In einer Welt, in der alles sichtbar, bewertbar und vergleichbar ist, ist das nicht verwunderlich. In den letzten 15 – 20 Jahren ist Social Media ein fester Bestandteil unseres Lebens geworden – vor allem für die jüngere Generation. Wir scrollen durch Reels, beobachten das Leben anderer und nehmen in gewisser Weise sogar daran teil.
Doch es ist okay, aus dem Empfangen auch wieder auszusteigen. Das bedeutet nicht, dass Social Media tabu sein sollte. Schliesslich eröffnen soziale Plattformen uns die Möglichkeit, uns zu vernetzen, auszutauschen und uns inspirieren zu lassen.
Nimm FOMO als liebevolle Botschaft für dich wahr. Sie sagt dir: „Hey, du entfernst dich gerade von dir selbst.“
FOMO ist kein reines Social-Media-Phänomen
Instagram & Co. sind lediglich ein Verstärker von FOMO. Ihr eigentlicher Kern liegt eben in der Angst, das eigene Leben könnte nicht ausreichen, verglichen mit dem, was uns als möglich erscheint. Daraus entstehen Druck, Selbstzweifel, Anspannung und der Drang nach Perfektionismus.
Folgende Bereiche sind typisch für FOMO:
Beruf und Karriere
Beziehungen und Familie
Freizeit und Lifestyle
Persönlichkeitsentwicklung
7 Wege, um mit FOMO im Alltag umzugehen
Hier kommen 7 einfache, aber kraftvolle Impulse, die dir helfen können, die Angst, etwas zu verpassen, liebevoll loszulassen und dich wieder bei dir selbst einzufinden.
1) Stell dir die Frage: „Warum eigentlich?“
Unser Leben findet heute grösstenteils auf der unbewussten Ebene statt. Im Moment zu leben und wirklich präsent zu sein, fällt vielen schwer. Gleiches gilt für unsere Entscheidungen.
Bevor du dich also das nächste Mal für ein Treffen, Event oder Social-Media-Scroll entscheidest, frag dich: „Mach ich das aus echtem Interesse oder aus der Angst, etwas zu verpassen?“
Wenn du ehrlich spürst, dass die Motivation von aussen kommt – „weil es alle machen“ – ist es vielleicht nicht dein Weg. Mit dieser einfachen Frage kannst du dich zurück in die Selbstbestimmung holen und das auf bewusster Ebene.
2) Begrenze deinen digitalen Reizfluss – sanft anstatt radikal
FOMO lebt vom ständigen Input. Du brauchst dein Handy nicht wegzuwerfen, aber du kannst bewusst digitale Pausen einbauen. Zum Beispiel:
- Push-Benachrichtigungen deaktivieren
- wöchentlich einen Social-Media-freien Tag einplanen
- alle Social-Media-Apps auf die zweite oder dritte Bildschirmseite verschieben
- einen 10-Minuten-Timer stellen, sobald du Instagram & Co. öffnest
Das sind kleine Veränderungen, die jedoch Grosses bewirken können. Und eines ist sicher: Dein Nervensystem wird es dir definitiv danken.
3) Ersetze Vergleich durch Verbindung
Wenn du merkst, dass du dich mit anderen Personen z. B. auf Social Media, der Arbeit oder im privaten Umfeld vergleichst, dann frag dich: „Was sehe ich hier wirklich und was sehe ich nicht?“
Oft sehen wir Erfolge, Highlights, bearbeitete Bilder etc., die schlichtweg nichts anderes sind als eine äussere Fassade. Was du nicht siehst, sind die Zweifel, Unzufriedenheiten, Überforderungen, schlaflosen Nächte und mehr, die uns hin und wieder alle betreffen können.
Erinnere dich, dass Menschen oft nur das zeigen, was sie zeigen wollen – ob im Internet oder auch in der realen Welt. Immer mehr grosse Nutzer auf Social Media setzen sich für mehr Realität auf Instagram ein. Sie teilen ihre Struggles, ungeschminkte Wahrheiten, Tränen und mehr.
Kurzum: Du kannst dich mit anderen verbunden fühlen, auch ohne dich zu messen.
4) Finde und kreiere deine eigenen Wow-Momente – offline
FOMO entsteht, wenn das Aussen spannender wirkt als dein Leben. Wie wäre es, wenn du deine Aufmerksamkeit bewusst auf die vielen schönen Wow-Momente in deinem Leben lenkst und sie entdeckst oder dir selbst erschaffst?
Dabei meint Wow-Momente gar nichts Spektakuläres. Es zählt, dass sie für dich stimmig sind – Augenblicke, die bleiben, bewusst gespürt werden und nachwirken. Zum Beispiel:
- Barfuss im Wald, Park, am Strand oder im Garten zu spazieren
- ein Essen bei Kerzenschein oder ein Restaurantbesuch nur für dich allein
- Musik hören und dazu tanzen
- ein kreatives Projekt starten, nur weil es dich erfüllt
Du musst nicht „raus in die Welt“, um Besonderes zu erleben. Oft genügt es, wieder bei dir anzukommen und einzuziehen.
5) Führe ein „Ich bin genug“-Tagebuch
Es klingt so simpel und das ist es auch. Schreibe dir am Abend 2 – 3 Sätze auf:
- Was habe ich heute gut gemacht?
- Was war heute genug?
- Wann war ich heute bei mir?
Du bist nicht der Schreibtyp? Kein Problem! Dann leg dich gemütlich ins Bett und beantworte dir die Fragen in deinem Kopf.
Dieses einfache Ritual stärkt deinen inneren Anker. Du richtest deine Aufmerksamkeit auf das Positive. FOMO lebt vom Mangel – dein Tagebuch bzw. das Ritual erinnert dich an deine Fülle im Leben.
6) Sprich über deine Gefühle – sie sind menschlich
In der Regel wirkt FOMO isolierend. Umso wichtiger ist es, darüber zu sprechen. Mit Freunden, unseren Partnern, Kollegen, der Familie – einfach deinen liebsten Menschen. Sag ihnen ehrlich: „Ich habe manchmal das Gefühl, nicht mitzukommen.“
Du wirst überrascht sein, was sie dir entgegnen. Denn vielen geht es ganz genauso. Auch hier heilt die Verbindung zu anderen den belastenden Vergleich.
7) Frag dich: „Was würde ich tun, wenn …“
Was würdest du tun, wenn du wüsstest, dass du nichts verpassen kannst? Diese direkte Frage kann viel verändern.
Zu oft rennen wir Dingen hinterher, die gar nicht zu uns gehören. Das sind nicht wir. Unsere Gedanken wollen es uns nur weismachen. Also: Was würdest du wählen, wenn du wüsstest, dass sich dein Leben genau richtig entfaltet – so wie du es gerade lebst?
Schliessen wir die Verbindung zum Anfang dieses Artikels. Denn vielleicht ist FOMO nicht das Problem – sondern ein Zeichen für dich, dass du dich neu ausrichten darfst.
Mentale Gesundheit stärken und (er)leben
Viele Menschen spüren heute: „So wie es ist, kann es nicht bleiben“. Sie möchten sich selbst besser verstehen, tiefer fühlen und echte Verbindung leben – mit sich und anderen.
Genau hier setzt unsere Ausbildung für ganzheitliche mentale Gesundheit an. Sie vermittelt dir Wissen und Werkzeuge, um:
- innere Prozesse zu erkennen und zu begleiten.
- mentale Gesundheit ganzheitlich zu verstehen und zu fördern.
- Achtsamkeit, positive Emotionen und das eigene Verhalten sinnvoll zu verbinden.
Der Fokus der Online-Ausbildung liegt dabei klar auf der Praxis. Zahlreiche Selbstreflexionsaufgaben und 5 spannende Workbooks zum Ausdrucken und Bearbeiten warten auf dich.
Das Beste ist: Du lernst dich besser kennen und du wächst.
Vielleicht fängt dein echtes Leben genau hier an – bei dir selbst. Im Anschluss bilden deine Erfahrungen eine hilfreiche Grundlage, um andere auf ihrem individuellen Weg als Experte für ganzheitliche mentale Gesundheit zu begleiten.
Starte jetzt bei dir: Kostenloses Journal bei FOMO
Du erkennst dich in vielen Punkten wieder und hast das Gefühl, dass dich FOMO öfter im Alltag begleitet? Starte heute mit ersten kleinen Schritten.
Unser kostenloses 5-Tage-Journal „Raus aus der FOMO-Spirale“ begleitet dich mit:
- täglichen Reflexionsfragen
- Mini-Übungen für mehr innere Ruhe
- Inspiration für deinen ganz eigenen Weg
Fazit: Du verpasst nichts, wenn du bei dir bleibst
Wir können fast sagen, dass FOMO in gewisser Weise menschlich ist. Wenn du Angst hast, etwas zu verpassen, heisst das nicht, dass etwas mit dir nicht stimmt. Aber du darfst lernen, dir selbst wieder näherzukommen.
Denn am Ende des Tages ist es nicht entscheidend, was andere erleben, sondern wie du dich in deinem eigenen Leben fühlst.
Du verpasst gerade gar nichts. Vielmehr beginnt dein Leben genau hier, in dem Moment, in dem du dich selbst wieder mehr in den Fokus rückst. Wenn du möchtest, begleiten wir dich in unserer Fernausbildung für ganzheitliche mentale Gesundheit liebend gern dabei.