Generell spielt die Anatomie des menschlichen Körpers eine wichtige Rolle, um den Zusammenhang zwischen Ernährung und Gesundheit zu verstehen. Allein das Verdauungssystem besteht aus zehn Organen. Deshalb ist dieses Thema eines der ersten, das du in unserer Fernausbildung zum ganzheitlichen Ernährungsberater lernst. Besonders interessant ist hier der Aufbau des Darms:
Der menschliche Darm setzt sich im Wesentlichen aus Dünndarm und Dickdarm zusammen. Der Dünndarm erstreckt sich vom Magenausgang bis zur Ileozäkalklappe, einem funktionellen Verschluss zwischen Dünndarm und Dickdarm. Insgesamt ist der Dünndarm je nach Person zwischen etwa drei bis sieben Meter lang und hat einen Durchmesser von ungefähr 2,5 cm. Die Länge teilen sich die drei Abschnitte des Dünndarms:
- Zwölffingerdarm
- Leerdarm
- Krummdarm
Der Zwölffingerdarm ist im oberen Bauchraum zu finden, die beiden anderen Abschnitte sind im Unterbauch platziert. Grösstenteils ist der Dünndarm sehr beweglich. Das liegt an der besonderen Art der Befestigung. Die beiden grösseren Abschnitte Leer- und Krummdarm hängen an einem Band. Dieses wird als Mesenterium bezeichnet. Es geht von der Rückwand der Bauchhöhle aus und besteht aus Bindegewebe und Fett. Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse sind Nebenorgane des Verdauungssystems, die eng mit dem Dünndarm verbunden sind.
Der Dickdarm ist etwa 1,5 Meter lang, wesentlich weiter und besteht ebenfalls aus mehreren Teilen:
- Blinddarm
- Grimmdarm
- Mast- bzw. Enddarm
Der Blinddarm ist der kürzeste, aber gleichzeitig auch der weiteste Darmabschnitt. Der obere Teil geht ohne deutliche Grenze in den Grimmdarm über [1].
Das Ende des menschlichen Darms bildet der Analkanal am After. Im Modul 2 der Fernausbildung wird noch näher auf das Verdauungssystem und damit auf Aufbau und Funktion des Darms eingegangen.
Obwohl Dünn- und Dickdarm unterschiedliche Funktionen haben, sind sie eng miteinander verbunden und voneinander abhängig. Im Dünndarm wird der vom Magen vorverdaute Nahrungsbrei weiter verdaut. Nachdem der Nahrungsbrei verdaut wurde, haben die Nährstoffe engen Kontakt mit der Darmoberfläche und können aufgenommen werden. Diesen Vorgang nennt man Resorption. Übrigens: Wie deine Ernährung die Nährstoffaufnahme beeinflusst, lernst du ebenfalls in unserer Fernausbildung.
Durch die peristaltischen Bewegungen der Dünndarmwand wird der Darminhalt Richtung Dickdarm geschoben. Im Dickdarm angekommen, sorgen Schleimdrüsen dafür, dass aus dem Speisebrei Kot entsteht. Die Funktion des Dickdarms besteht also darin, Salze und Wasser zu entziehen sowie Schleim beizumengen, um den Speisebrei einzudicken und ihn als Kot gleitfähig zu machen. So wird der Darminhalt von beispielsweise 1’500 ml Speisebrei zu Beginn auf 200 ml Stuhl reduziert. Dieser Vorgang ist wichtig, um den Körper mit ausreichend Wasser und Elektrolyten zu versorgen. Bei Durchfall zum Beispiel wird zu viel Wasser ausgeschieden. Als Resultat kommt es häufig zu einer Dehydration.
Des Weiteren werden im Dickdarm unzählige Stoffe produziert, zum Beispiel B-Vitamine und Vitamin K. Dafür verantwortlich sind die im Dickdarm lebenden Mikroben, insbesondere Bakterien. Es sind über 1’000 verschiedene darmbewohnende Bakterienarten bekannt. Von denen trägt ein durchschnittlicher Mensch aber höchstens ein paar Hundert in seinem Darm. Zusammengefasst werden alle im Darm vorkommenden Mikroorganismen Darmflora genannt [2].
Enzyme im Dünndarm zerlegen Nahrungsbestandteile wie Eiweisse, Fette und Kohlenhydrate in ihre Einzelteile: Aminosäuren, Fettsäuren und Zucker. Gebildet werden diese Enzyme in den Speicheldrüsen im Magen und Mund sowie in der Bauchspeicheldrüse. Zu den Verdauungssäften kommen noch Darmsekret und Gallenflüssigkeit hinzu. Diese erleichtern den Enzymen die Spaltung der Nahrung. Darüber hinaus produzieren Magen und Darm Schleim, welcher die Enzyme davon abhält, die Schleimhäute anzugreifen.
Der Dünndarm beendet den Verdauungsprozess, nimmt Nährstoffe auf und leitet die Rückstände an den Dickdarm weiter. Nahrungsbestandteile, die vorher nicht verdaut wurden, werden von den Mikroorganismen im Dickdarm weiter abgebaut. Schädigende Bakterien, die eingedrungen sind, werden von den im Darm ansässigen Mikroorganismen bekämpft. In der Theorie herrscht somit immer ein gesundes Klima im Darm. In der Praxis sieht das natürlich etwas anders aus. Eine unausgewogene Ernährung kann die Darmflora negativ beeinflussen und schwächen [3]. Unsere Fernausbildung beschäftigt sich daher auch mit den Mikroorganismen bzw. wie unsere Ernährung diese beeinflusst.
Beim Aufbau und der Funktion des Darms spielt die Darmschleimhaut eine lebenswichtige Rolle. Sie stellt ein hochspezialisiertes Abwehrsystem dar, welches die täglich Milliarden von Allergenen und Erregern daran hindert, Schaden anzurichten.
Als wichtige physikalische Barriere trennt die Darmschleimhaut das Körperinnere von der Aussenwelt. Du kannst dir das wie eine Art schützende Firewall vorstellen. Die Zellschicht innerhalb der Darmschleimhaut unterscheidet und selektiert dann Erwünschtes von Unerwünschtem. Gewünschte Substanzen werden durchgelassen und gelangen so in den Körper. Zu diesen gehören zum Beispiel Wasser und Nährstoffe. Aufgrund der grossen Darmoberfläche werden wir damit optimal versorgt. Auf der anderen Seite hält die Darmschleimhaut als Schutzbarriere schädliche Stoffe davon ab, ins Körperinnere zu gelangen.
Eine gesunde Darmschleimhaut ist mit einer dicken Schleimschicht überzogen. Diese schützt den Darm vor enzymatischen, mechanischen und chemischen Einwirkungen. Sie sorgt dafür, dass zwischen Darmschleimhaut und Bakterien genügend Abstand ist, damit die ansässigen Immunzellen nicht ständig gereizt werden. Auf diese Weise werden auch entzündliche Prozesse verhindert. Darüber hinaus können bestimmte Zellen der Darmschleimhaut körpereigene Antibiotika bilden. Als „Waffen“ des unspezifischen Immunsystems bekämpfen sie krankheitserregende Keime.
Die Darmzellen werden innerhalb von nur wenigen Tagen vollständig erneuert. Für solch eine grosse Stoffwechselleistung benötigt der Darm besondere Mikronährstoffe. Neben Vitamin A, Vitamin B2 und B12 gehören Zink, Niacin, Biotin sowie die Aminosäure L-Glutamin dazu. Darüber hinaus sind sogenannte Präbiotika wichtig für die Darmschleimhaut. Alle diese Stoffe sorgen dafür, dass die Darmschleimhaut als Schutzbarriere intakt bleibt [4].
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Funktioniert irgendein Abschnitt im Aufbau des Darms nicht richtig, kommt es zu Schwierigkeiten. Nach Herz-Kreislauf-Störungen gehören Erkrankungen der Verdauungsorgane zu den mit Abstand häufigsten Krankheiten unter der deutschen Bevölkerung. Umso wichtiger ist es, dass wir uns intensiver mit dem Aufbau und den Funktionen des Darms beschäftigen.
Doch welche Darmerkrankungen gibt es eigentlich? Viele! In der Regel werden diese durch Viren, Bakterien oder Essensunverträglichkeiten ausgelöst. Es gibt akute Darmerkrankungen, die z. B. mit Bauchschmerzen, Übelkeit, Durchfall und/oder Erbrechen einhergehen. Ebenso gibt es chronische Beschwerden. Die Ursache kann je nach Krankheit ganz unterschiedlich sein.
Für viele (Darm-)Erkrankungen ist ein durchlässiger Darm verantwortlich. Oft wird vom Leaky Gut gesprochen. Hier ist demnach die so wichtige Barrierefunktion der Darmschleimhaut gestört. Infolgedessen können Toxine, Allergene, Viren und Bakterien aus dem Darm in den Blutkreislauf gelangen. Dort fördern diese unter Umständen systemische Entzündungen und Allergien. Leidest du an einem erhöht durchlässigen Darm, ist zudem die Aufnahme von Nährstoffen gestört. Auch bestimmte Enzyme werden vermindert gebildet. Mehr zum Thema Allergien lernst du in Modul 5 unserer Fernausbildung zum ganzheitlichen Ernährungs- und Gesundheitsprofi.
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Der Darm ist eher eines der unbeliebten Organe, über die kaum oder zumindest nicht gerne gesprochen wird. Das sollte sich jedoch ändern – vor allem, wenn du dich mehr mit den Themen Ernährung und Gesundheit beschäftigst. Die Fernausbildung der Akademie der Naturheilkunde setzt genau hier an. In sechs spannenden, ganzheitlichen Modulen lernst du nicht nur die Anatomie des Menschen kennen, sondern auch, wie die Ernährung unsere Verdauungsorgane und Stimmung beeinflussen kann. Lasse dich gerne persönlich von uns beraten. Wir freuen uns auf dich!