Dieser Blogartikel soll Licht ins Dunkel bringen. Du wirst erfahren, was unter der Schulmedizin, Naturheilkunde bzw. Erfahrungsheilkunde verstanden wird, worin genau ihre Stärken liegen und wie du letztlich von allen Ausrichtungen profitieren kannst.
Doch bevor wir ins Thema einsteigen, schenken wir dir jetzt unseren brandneuen Ratgeber „Ganzheitlich gesund“ mit 7 kleinen Routinen zur Stärkung von Körper, Geist und Seele.
Schulmedizin – die Basis moderner Gesundheitsversorgung
Schulmedizin ist die Medizin, die den angehenden Ärzten an Hochschulen gelehrt wird und die auf wissenschaftlich anerkannten Methoden basiert.
Das heisst, dass sämtliche Behandlungsansätze und -therapien innerhalb der Schulmedizin mittels wissenschaftlicher Studien belegt werden. Oft sprechen wir daher auch von konventioneller oder evidenzbasierter Medizin.
Grundprinzipien der Schulmedizin
Im wissenschaftlichen Kontext beschäftigt sich die Schulmedizin überwiegend mit der Erforschung von Krankheiten und ihren Ursachen. Darauf aufbauend werden Behandlungsmethoden entwickelt, deren Wirksamkeit in kontrollierten Studien nachgewiesen werden muss. Erst dann erfolgt ihre Zulassung.
Im Bereich der Diagnostik arbeitet die Schulmedizin mit hoch entwickelten Technologien. Dazu zählen beispielsweise Bluttests und bildgebende Verfahren wie das Röntgen.
Zu den klassischen Standardtherapien und -massnahmen gehören:
- Medikamente
- Chirurgische Eingriffe
- Physiotherapie
- Bestrahlung
- Psychotherapien und mehr.
Ein schulmedizinisches Beispiel: Dein Besuch beim Hausarzt
Gerade jetzt, in der kalten Jahreszeit, wird unser Immunsystem oft auf die Probe gestellt. Grippeviren, Bakterien & Co. machen es unserem körpereigenen Abwehrsystem nicht immer leicht, uns vor einer Erkältung, Grippe oder einem Magen-Darm-Infekt zu schützen.
Wenn es uns dann doch einmal erwischt, kann uns unser Weg zum Hausarzt führen. Dieser hört sich zunächst oft deine Beschwerden an und nimmt dann je nach Symptombild eine Diagnostik vor.
So kann dein Arzt im Fall einer starken Erkältung beispielsweise deine Atemgeräusche abhören, um den Zustand deiner Lunge besser einschätzen zu können.
Daraufhin entscheidet dein Hausarzt, welche Massnahmen zu treffen sind. Bei einer starken Lungenentzündung ist es, abhängig von weiteren Parametern, beispielsweise wahrscheinlich, dass dein Arzt dir ein Antibiotikum verschreibt, um die Entzündung zu lindern.
Bei moderat starkem Husten ist es möglich, dass du einen Hustensaft o. Ä. verschrieben bekommst und bei leichtem Husten empfiehlt er dir vielleicht, dich auszuruhen, um deine Erkältung auszukurieren.
Hinweis: Dieses Beispiel dient ausschliesslich der Veranschaulichung möglicher Behandlungsansätze innerhalb der Schulmedizin, die stark vereinfacht wurden. Selbstverständlich spielen weitere Faktoren eine Rolle.
Stärken der Schulmedizin
Die Schulmedizin konnte im Laufe der Jahre beeindruckende Fortschritte machen, die uns Menschen und unserer Gesundheit in vielen Situationen zahlreiche Vorteile bieten.
Insbesondere in akuten Situationen wie bei Blutvergiftungen und schweren Unfällen oder für lebensbedrohliche Erkrankungen ist die Schulmedizin unverzichtbar.
So trägt sie letztlich auch dazu bei, dass die Lebenserwartung heute deutlich höher ist und die Sterblichkeitsrate vieler Krankheiten reduziert wurde.
Zu den Errungenschaften der Schulmedizin zählen u. a.:
- Effektive Notfallmedizin & lebensrettende Massnahmen, wie Bluttransfusionen
- Präzise Diagnostikmethoden, wie bildgebende Verfahren & genetische Tests
- Chirurgische Präzision, wie minimalinvasive Eingriffe
- Organtransplantationen
- Hygienemassnahmen, wie Fortschritte in der Sterilisation
- Wirksame Medikamente & Therapien
- Verschiedene Check-ups zur Gesundheitsvorsorge
Sicht der Schulmedizin auf den Menschen
Lange Zeit arbeitete die Schulmedizin hauptsächlich symptom- & krankheitsorientiert. Das heisst, dass einzelne Faktoren primär isoliert betrachtet wurden und somit im Vordergrund der Diagnostik und Behandlung standen. Zur Verdeutlichung der Vorgehensweise soll folgendes Beispiel dienen:
Magen- bzw. Bauchschmerzen können generell viele Ursachen haben. Du kannst etwas „Falsches“ im Sinne von verdorbenen Lebensmitteln nicht wissend gegessen haben, dir einen Infekt eingefangen haben oder vielleicht schlägt dir auch einfach dein aktuelles Stresslevel wortwörtlich auf den Magen.
Die Schulmedizin würde bei Magenschmerzen in erster Linie den Magen an sich betrachten, also ein einzelnes Organ und das jeweilige Symptom, und daraufhin Massnahmen zur Linderung deiner Symptome vorschlagen.
Seit einigen Jahren lenkt die Schulmedizin ihren Fokus jedoch auch vermehrt auf natur- & erfahrungsheilkundliche Methoden zur Unterstützung der schulmedizinischen Behandlung. Wir sprechen dann von der Komplementärmedizin, die den Menschen mehr und mehr in seiner Gesamtheit und als vernetztes System versteht. Mehr dazu im Abschnitt zur Naturheilkunde.
Zwischenfazit zur Schulmedizin
Die Schulmedizin ist ein wichtiger Grundstein des heutigen Gesundheitssystems. Sie stützt sich auf die wissenschaftliche Evidenz ihrer diagnostischen und therapeutischen Methoden. Mit ihr hat sich die Gesundheitsversorgung des Menschen in eine neue Richtung entwickelt, die viele positive Veränderungen wie eine verringerte Sterblichkeit gegenüber lebensbedrohlichen Erkrankungen, operative Eingriffe und mehr mit sich brachte.
Obwohl die Prävention mit Check-ups eine grosse Rolle spielt, ist die Schulmedizin grossteils symptom- und krankheitsorientiert ausgerichtet. Allerdings werden ganzheitliche und naturheilkundliche Ansätze immer wichtiger und viele Ärzte erkennen „das grosse Ganze“.
Naturheilkunde – das Gesundheitswissen aus der Natur
Unter der Naturheilkunde werden verschiedene Heilmethoden zusammengefasst, die auf den Kräften der Natur sowie den Selbstheilungskräften des menschlichen Körpers beruhen.
Der Mensch wird innerhalb der Naturheilkunde als Ganzes betrachtet. Körper, Geist und Seele bilden somit eine Einheit und gelten als gleichwertig und gleich wichtig. In sanften Massnahmen zur Gesundheitsförderung sollen sie gleichermassen angesprochen und unterstützt werden.
Wenn wir von der Naturheilkunde sprechen, sind damit primär die traditionellen Naturheilverfahren gemeint, die hauptsächlich in Europa und der westlichen Welt übermittelt wurden. Daneben existieren weitergehende traditionelle Naturheilverfahren aus anderen Kulturen und Regionen wie die Traditionelle Chinesische Medizin (kurz TCM), das Ayurveda und mehr.
Wichtig zu erwähnen ist zudem, dass für einen Teil der Naturheilmittel und -methoden keine wissenschaftlichen Belege vorliegen. Diese gelten als nicht anerkannt und werden daher oft von Kritikern skeptisch beäugt. Sie basieren auf Erfahrungen und können daher der Erfahrungsheilkunde zugerechnet werden (siehe unten mehr dazu).
Grundprinzipien der Naturheilkunde
Der ganzheitliche Ansatz der Naturheilkunde zielt nicht nur darauf ab, den Menschen in seiner Gesamtheit zu betrachten. Ganzheitlich bedeutet auch, alle relevanten Aspekte einzubeziehen, die Einfluss auf die menschliche Gesundheit nehmen können. Übergeordnet betrifft dies den gesamten Lebensstil, die jeweilige Umwelt und die seelische Verfassung.
Das Ziel der Naturheilkunde ist es, den Menschen mithilfe natürlicher Heilmittel und Methoden sowohl präventiv als auch in akuten Situationen und Erkrankungen zu unterstützen und sein Wohlbefinden zu fördern.
Die klassischen Naturheilverfahren untergliedern sich in folgende Bereiche:
- Pflanzenheilkunde bzw. Phytotherapie
- Ganzheitliche Ernährungstherapie
- Wasserheilkunde bzw. Hydrotherapie
- Bewegungstherapie
- Atemtechniken
- Ordnungstherapie und mehr
Aufklärung: Ordnungstherapie und Wasserheilkunde
Falls du dich jetzt fragst, was speziell unter der Ordnungstherapie und der Wasserheilkunde verstanden wird, möchten wir dir einen kurzen Einblick geben.
Unter Ordnungstherapie wird die ganzheitliche Lebensordnung verstanden. Dazu zählen beispielsweise Massnahmen für einen gesunden Schlaf, Achtsamkeit, Entspannungsmethoden und mehr.
Wasserheilkunde hingegen ist ein weiterer Bereich der Naturheilkunde, der Wechselduschen und Kneipp-Therapien zur Stärkung der Immunabwehr oder auch die Hydro-Colon-Therapie zur Reinigung des Darms einschliesst.
Ein naturheilkundliches Beispiel: Dein Besuch beim Heilpraktiker
An dieser Stelle knüpfen wir an das Beispiel aus dem Abschnitt über die Schulmedizin an. Für eine naturheilkundliche Sicht auf deinen Husten kannst du dich beispielsweise an einen Heilpraktiker oder eine Heilpraktikerin wenden.
Meist findet zunächst und unabhängig vom Grund deines Besuchs ein ausgiebiges Anamnesegespräch statt, in dem sich der Heilpraktiker dein Anliegen anhört und dir weitere Fragen zu dir und deiner Person, deinem Lebensstil etc. stellt.
Abhängig von deinen Beschwerden oder Anliegen sowie der fachlichen Ausrichtung des Heilpraktikers schlägt er dir sehr wahrscheinlich verschiedene naturheilkundliche Methoden vor, um deine Selbstheilungskräfte zu unterstützen. Im Fall des Hustens können das beispielsweise homöopathische Mittel oder spezielle Kräutertees sein.
Darüber hinaus ist es möglich, dass du weitere ganzheitliche Tipps und generelle Hinweise erhältst, mit denen du dein Wohlbefinden zusätzlich und langfristig steigern kannst.
Hinweis: Auch dieses Beispiel dient ausschliesslich der Veranschaulichung möglicher naturheilkundlicher Behandlungsansätze, die stark vereinfacht wurden.
Stärken der Naturheilkunde
Die Naturheilkunde basiert auf traditionellem Naturheilwissen, das in den letzten Jahrzehnten wieder mehr Aufmerksamkeit gewann und Anwendung fand. So zum Beispiel auch in unseren ganzheitlich ausgerichteten Online-Ausbildungen zur Ernährungsberatung, Frauengesundheit und Mentaler Gesundheit.
Die Naturheilkunde bietet vielfältige Vorteile, allen voran die Natürlichkeit. Sowohl im Bereich der Gesundheitsvorsorge als auch bei vielen akuten Beschwerden und Symptomen hält die Naturheilkunde diverse Möglichkeiten zur Förderung und Steigerung des eigenen Wohlbefindens bereit.
Nachfolgend sind die zentralen Stärken der Naturheilkunde zusammengefasst:
- Sanfte Therapien und Naturheilmittel
- Fokus auf die Natürlichkeit
- Nachhaltigkeit (auch im Sinne der Umwelt)
- Stärkung der Selbstheilungskräfte
- Förderung einer bewussten Lebensweise
- Ganzheitliche Aspekte inkl. Ernährung, Bewegung, Entspannung etc.
- Vereinigung von Körper, Geist und Seele
Sicht der Naturheilkunde auf den Menschen
Wie die Naturheilkunde den Menschen betrachtet, wurde in den vorherigen Abschnitten bereits mehrfach betont. An dieser Stelle möchten wir daher lediglich ergänzen, dass die Naturheilkunde neben dem ganzheitlichen Ansatz stets darauf abzielt, die Ursache von Beschwerden zu erkennen.
Neben lindernden Heilmitteln und -verfahren ist es für die Naturheilkunde demnach genauso wichtig, Symptome an ihren Wurzeln zu packen, um langfristig gesund zu sein und zu bleiben.
Zwischenfazit zur Naturheilkunde
Die Naturheilkunde bietet vielfältige Möglichkeiten, unser Wohlbefinden natürlich und auf ganzheitliche Weise zu fördern. Sie stützt sich auf das Wissen über die Kräfte der Natur und das grossen Potenzial, in die Selbstheilung zu gehen.
Auch wenn einige der Methoden und Heilmittel auf wissenschaftlicher Ebene nicht anerkannt sind, so bietet die Naturheilkunde uns die Chance für eine bewusstere Lebensweise auf Basis traditionell erprobter Massnahmen.