Tipp: Bevor wir dir verschiedene Möglichkeiten vorstellen, sichere dir schon jetzt die kostenlose Übersichtstabelle als Entscheidungshilfe.
Hormonfreie Verhütung im Überblick
Mehr als nur Kondom und Kupferspirale? – Ja, definitiv! Der Trend der letzten Jahre ging immer mehr in Richtung hormonfreier Verhütung. Doch welche Methoden verbergen sich dahinter? Tauche in den folgenden Abschnitten mit uns in die Welt hormonfreier Verhütungsmittel ein.
Du möchtest direkt alles lernen und mehr über das vielseitige Thema Verhütung erfahren? Dann starte jetzt mit unserer Fernausbildung für ganzheitliche Frauengesundheit.
Kupferspirale, Kupferkette oder Kupferball?
Wenn du als Frau grossen Wert auf Spontanität beim Geschlechtsverkehr legst, können kupferbasierte Methoden für dich äusserst relevant sein. Es handelt sich dabei um sogenannte Intrauterinpessare, die direkt in die Gebärmutter eingesetzt werden. Sie verbleiben dort durchschnittlich 3-5 Jahre.
Zu den kupferbasierten Verhütungsmitteln zählen:
- Kupferspirale (auch als Gold-Kupfer-Spirale erhältlich)
- Kupferkette
- Kupferball
Nach dem Einsetzen werden im Inneren der Gebärmutter kontinuierlich Kupfer-Ionen freigesetzt, die die Beweglichkeit der Spermien einschränken.
Zusätzlich wirkt sich das Kupfer toxisch auf die Spermien aus, sodass diese ihre Fähigkeit verlieren, eine Eizelle zu befruchten.
Barrieremethoden – Die mechanische Verhütung
Eines der bekanntesten klassischen Verhütungsmittel ist das Kondom, das zur Kategorie der Barrieremethoden zählt. Barrieremethoden erzielen ihre Wirkung, indem sie den Kontakt zwischen männlichen Samenzellen und einer Eizelle verhindern. So können Männer eine Schwangerschaft vorbeugen, indem sie sich vor dem Geschlechtsakt ein Kondom über ihren erigierten Penis ziehen.
Auch für Frauen hält der Markt einige mechanische Verhütungsmittel bereit. Dazu zählen:
- Femidom
- Diaphragma
- Portiokappe
- Verhütungsschwamm
Das direkte Pendant zum Kondom des Mannes ist das Frauenkondom, auch Femidom genannt. Dieses kann bereits einige Zeit vor dem Geschlechtsakt in die Scheide der Frau eingeführt werden, um den Muttermund sicher zu verschliessen. Diaphragma, Portiokappe und Verhütungsschwamm werden gleichermassen angewendet und verbleiben auch nach dem Geschlechtsverkehr einige Zeit in der Vagina.
Genauso individuell wie wir Frauen äusserlich sind, so individuell ist auch unsere innere Anatomie. Deshalb sind Portiokappen und Diaphragma in unterschiedlichen Grössen erhältlich. Wir empfehlen dir, dich hierbei beraten zu lassen. Zusätzlich können Diaphragma und Portiokappe mit einem Gel kombiniert werden, das den Empfängnisschutz erhöht. Genaueres zur Wirkungsweise des Gels erfährst du im nächsten Abschnitt.
Was sind Spermizide?
Als Spermizide werden chemische Verhütungsmittel bezeichnet, die häufig in Kombination mit physischen Methoden angewendet werden. Wie ihr Name bereits erahnen lässt, verringern Spermizide die Befruchtungsfähigkeit der Spermien. Sie sind beispielsweise in Form von Zäpfchen, Gel oder Schaum erhältlich.
Doch Vorsicht! Nicht jedes mechanische Verhütungsmittel ist mit Spermiziden kombinierbar. Beachte beim Kauf und vor dem Gebrauch unbedingt die zugehörigen Hinweise auf der Verpackung und dem Beipackzettel.
Natürliche Familienplanung
Wie schon erwähnt, wurden natürliche Verhütungsmethoden in den vergangenen Jahren immer beliebter. Zusammengefasst werden sie unter der Abkürzung NFP, was so viel heisst wie „natürliche Familienplanung“. Besonders vorteilhaft ist die Möglichkeit, sie sowohl für die Kinderwunschplanung als auch zur Vermeidung einer Schwangerschaft zu nutzen. Im Mittelpunkt steht hier die Beobachtung eines einzelnen oder mehrerer Fruchtbarkeitsanzeichen im Verlauf des weiblichen Monatszyklus. Beispiele für Fruchtbarkeitsanzeichen sind die Basaltemperatur, das Zervixsekret sowie Lage und Beschaffenheit des Muttermundes.
Neugierig? Ausführlichere Informationen zu fruchtbaren Tagen und den dazugehörigen Methoden findest du in unserer Fernausbildung zur ganzheitlichen Frauengesundheit.
Hormonelle Verhütungsmethoden und ihre Anwendung
Fernab von hormonfreien Verhütungsmethoden besteht für dich die Möglichkeit, hormonell zu verhüten. Hormonelle Kontrazeptiva bestehen aus synthetisch hergestellten Hormonen, die den Eisprung und die Einnistung einer Eizelle verhindern und somit eine Schwangerschaft vorbeugen. Folgende Hormonpräparate, die sich in ihrer Zusammensetzung und der Anwendung unterscheiden, können als Verhütungsmethode eingesetzt werden:
- Antibabypille
- Hormonspirale
- Vaginalring
- Hormonpflaster
- Dreimonatsspritze
- Implanon (auch Hormonimplantat)
Ein Grossteil der Frauen unter uns hat sicherlich bereits Bekanntschaft mit der Pille gemacht. Dieses orale Hormonpräparat gibt es in verschiedenen Varianten. So bestehen Kombinationspräparate, wie die Mikropille, sowohl aus künstlichem Östrogen als auch Gestagen. Die Minipille enthält hingegen ausschliesslich Gestagene, die für eine undurchlässige Schleimbildung im Gebärmutterhals der Frau sorgen. Auch das Hormonimplantat, die Spritze und die Spirale geben einzig Gestagene an den Körper der Frauen ab und werden insbesondere von Frauen mit Östrogendominanz bevorzugt.
Weitere Verhütungsmöglichkeiten
Wer auf direkte Verhütungsmittel verzichten möchte, für den sind die Sterilisation oder der Coitus interruptus weitere Alternativen. Eine Sterilisation kann sowohl beim Mann als auch bei der Frau durchgeführt werden. Da sie endgültig ist, ist sie für Paare mit abgeschlossener Familienplanung möglicherweise eine gute Wahl.
Schon gewusst: Die Pille danach wird oftmals zu Verhütungsmethoden dazugezählt. Wir betrachten sie jedoch gesondert – als ausschliessliches Mittel für Notfallsituationen. Schliesslich ist die Pille danach hoch dosiert und kann zu schwerwiegenden Nebenwirkungen führen.
Wie sicher sind Verhütungsmittel?
Nachdem du nun einige Verhütungsmethoden kennenlernen durftest, fragst du dich bestimmt, wie sicher diese im Einzelnen sind. Das ist gar nicht so leicht zu beantworten, da ihre Sicherheit auf vielfältige Weise bewertet werden sollte:
Ein wichtiger Indikator ist der Pearl-Index, der nach seinem Erfinder Raymond Pearl benannt wurde. Der Pearl-Index definiert die Versagerrate eines Verhütungsmittels. Er sagt aus, wie viele von 100 Frauen ungewollt schwanger wurden, nachdem sie ein Jahr lang nach einer bestimmten Methode verhüteten. Je kleiner der Pearl-Index, desto sicherer ist demnach das Verhütungsmittel. Der Pearl-Index hinterfragt jedoch nicht, wie zuverlässig das jeweilige Verhütungsmittel genutzt wurde und wie häufig Geschlechtsverkehr stattfand.
Daher möchten wir dir zusätzlich die Methoden- und Anwendersicherheit ans Herz legen. Auf diese Weise erkennst du, wie hoch die Sicherheit sowohl unter perfekten Ausführungsbedingungen als auch im realen Leben unter Berücksichtigung typischer Alltagsfaktoren (wie die Grippe) ist.
Du möchtest mehr über die Sicherheitsindikatoren erfahren? All dies lernst du in unserer Ausbildung zur ganzheitlichen Frauengesundheit. Informiere dich jetzt kostenlos oder melde dich gleich an.
Vor- & Nachteile verschiedener Verhütungsmethoden
Die Entscheidung, welche Verhütungsmethode für dich die richtige ist, solltest du allein mit deinem Partner treffen. Eines soll jedoch gesagt sein: Jede Verhütungsmethode zieht diverse Vor- und Nachteile mit sich. Deshalb haben wir einige Punkte als kleine Entscheidungshilfe grob zusammengefasst:
- Kondome und Femidom schützen vor sexuell übertragbaren Krankheiten, wie HIV, und können gleichzeitig ein absoluter Lustkiller sein.
- Vorteile kupferbasierter Verhütungsmittel sind ihre Langlebigkeit und die Spontanität. Andererseits können Beschwerden innerhalb der Gebärmutter auftreten.
- Chemische Verhütungsmittel sind rezeptfrei erhältlich und meist mit Diaphragma oder Portiokappe kombinierbar. Sie können jedoch zu en bzw. zur Reizung der Vaginalschleimhaut führen.
- Über die NFP lernen Frauen ihren Körper neu kennen und erhalten ihren natürlichen Zyklus. Zugleich erfordert dies Zeit und Vertrauen. Berührungsängste sind hinderlich.
- Hormonpräparate sind äusserst sicher. Gleichzeitig können sie mit starken Nebenwirkungen wie Nährstoffmangel verbunden sein, die dich auch noch nach dem Absetzen lange Zeit begleiten.
Lust auf mehr? Mit unserer Tabelle erhältst du weitere Vor- & Nachteile kompakt zusammengefasst. Du kannst sie dir kostenlos herunterladen. Der nächste Schritt ist dann unsere Ausbildung für ganzheitliche Frauengesundheit, in der du alles Weitere zum Thema Verhütung und Hormonen lernst.
Der beste Ratgeber bei der Verhütung: dein Körper!
Du durftest nun eine grosse Auswahl an Verhütungsmitteln kennenlernen. Von kupferbasierten Verhütungsmethoden über Barrieremethoden, Spermiziden und Hormonpräparaten bis hin zur natürlichen Verhütung: Alles ist möglich.
Unser Tipp: Begrenze dich beim Thema Sicherheit nicht auf einen einzelnen Indikator, wie den Pearl-Index, sondern beziehe stattdessen weitere Faktoren mit ein. Und unabhängig von deiner Wahl sind immer die Zeichen deines Körpers sehr wichtig. Treten zum Beispiel Nebenwirkungen auf oder kommst du mit einer Variante nicht so gut klar, darfst du dich jederzeit umentscheiden: dein Körper – deine Entscheidung.