Fangen wir mit etwas Zykluswissen an: Der Zyklus einer Frau beginnt mit dem ersten Tag der Menstruation. In den folgenden Tagen reift eine Eizelle heran und es kommt meist um den 14. Zyklustag herum zum Eisprung, auch Ovulation genannt. Der Eisprung kann sich jedoch auch um einige Tage, teilweise sogar Wochen, nach hinten verschieben.
Einige Tage vor dem Eisprung beginnt die fruchtbare Zeit. Da ein Spermium im Körper der Frau etwa 5 Tage überleben kann, beginnen die fruchtbaren Tage 5-7 Tage vor dem Eisprung und enden einen Tag danach. Denn die Eizelle kann nach dem Eisprung nur für etwa 24 Stunden befruchtet werden. Bis zur nächsten Periode und ein paar Tage danach ist die Frau dann wieder unfruchtbar.
Wer versucht, schwanger zu werden, muss also seinen Eisprung verfolgen. Und dafür ist es notwendig, den Menstruationszyklus kennenzulernen und zu verstehen. Doch nicht nur dafür – tatsächlich gilt Zykluswissen als Grundlage für zahlreiche frauenspezifische Themen.
Du möchtest dich genauer mit dem Menstruationszyklus beschäftigen? In unserer Fernausbildung für ganzheitliche Frauengesundheit erfährst du alles über den Menstruationszyklus. Du lernst unter anderem, durch welche Hormone Eizellen heranreifen, welche Schwankungen des Zyklus normal sind und wie du deine Gesundheit ganzheitlich unterstützen kannst.
Bestelle dir einfach unsere kostenlose Informationsbroschüre und entdecke die spannende Welt rund um die weibliche Gesundheit.
Es gibt einige Möglichkeiten, um den fruchtbaren Zeitraum zu bestimmen. Im Folgenden stellen wir diese Möglichkeiten vor und gehen auf deren Vor- und Nachteile ein.
Diese Optionen gibt es:
- Eisprungrechner (Eisprungkalender)
- Kalendermethode
- Temperaturmethode
- Beobachtung von Zervixschleim und Muttermund
- Nutzung von Ovulationstests
Bevor wir hier ins Detail gehen, haben wir ein kleines Extra für dich:
Der Eisprungrechner ist eine der Methoden, um die fruchtbaren Tage zu bestimmen. Im Internet gibt es viele Tools und Apps, die automatische Eisprungrechner oder Fruchtbarkeitsrechner integriert haben und deine fruchtbaren Tage einfach berechnen. Du gibst dort einfach den ersten Tag deiner letzten Periode sowie deine durchschnittliche Zykluslänge ein. Der Eisprungrechner berechnet dir dann anhand deiner Werte den Tag der Ovulation. Ist der erste Tag deiner letzten Periode also z. B. am 01. April und dein Zyklus ist durchschnittlich 28 Tage lang, dann wird dein Eisprung je nach Algorhythmus des Eisprungrechners auf den 15. April fallen. Bei einer Zykluslänge von 32 Tagen wäre der Eisprung dann am 19. April – denn es sind immer 13 Tage vor dem letzten Tag des Zyklus.
Du merkst sicher schon, wie „technisch“ ein Eisprungrechner ist. Nicht jeder Zyklus ist gleich und sowohl der Zeitpunkt des Eisprungs als auch die Länge der 2. Zyklushälfte können variieren.
Das bedeutet: Ein Eisprungrechner kann zwar grob die fruchtbaren Tage berechnen, aber nie genau voraussagen, wann eine Eizelle befruchtungsfähig ist. Zur Verhütung eignet sich diese Methode schon gar nicht.
Vorteile Eisprungrechner
- Schnell und einfach
Nachteile Eisprungrechner
- Sehr ungenau
- Funktioniert nur bei sehr regelmässigen Zyklen
Die Kalendermethode wurde ursprünglich von den beiden Frauenärzten Hermann Knaus und Kyusaku Ogino entwickelt. Sie heisst deshalb auch Knaus-Ogino-Methode.
Bei dieser Methode zur Bestimmung deiner fruchtbaren Tage misst du über eine möglichst lange Zeitspanne deine jeweilige Zyklusdauer. Im Anschluss wird der kürzeste und längste dieser Zyklen bestimmt. Vom längsten Zyklus ziehst du 11 Tage ab, vom kürzesten 18 Tage. Der Zeitraum zwischen diesen beiden Zahlen bestimmt nach der Kalendermethode deine fruchtbaren Tage.
Beispiel:
Dein längster Zyklus innerhalb eines Jahres war 35 Tage.
Dein kürzester Zyklus innerhalb eines Jahres war 26 Tage.
Berechnung: 26-18 = 8 und 35 -11 = 24
Fruchtbare Tage: 8. bis 24. Zyklustag.
(Dabei ist der 1. Zyklustag immer der 1. Tag deiner letzten Periode.)
Auch bei dieser Methode ist dir vielleicht aufgefallen, dass das Vorgehen sehr „technisch“ bzw. zahlenbasiert ist – auch wenn ein längerer Zeitraum eingegrenzt werden kann.
Vorteile der Kalendermethode
- Im Gegensatz zum Eisprungrechner werden unterschiedlich lange Zyklen berücksichtigt.
- Der Zeitraum der fruchtbaren Tage ist relativ weit gefasst und damit treffsicherer als ein Eisprungrechner.
- Für einen groben Überblick geeignet
Nachteile Eisprungrechner
- Es ist notwendig, viele Zyklen zu beobachten, bevor die Auswertung erfolgen kann.
- Sehr ungenau
- Nicht zum Verhüten geeignet
Eine weitere Option umfasst die Temperaturmethode. Die Messung der Temperatur mithilfe eines Basalthermometers (z.B. von cyclotest) basiert darauf, dass die Aufwachtemperatur (Basaltemperatur) von Frauen in der 1. Zyklushälfte niedriger ist als nach erfolgtem Eisprung. Wird die Temperatur jeden Morgen ungefähr zur selben Zeit und am selben Ort (z. B. oral) gemessen und notiert, ergibt sich eine typische Temperaturkurve. Anhand dieser Kurve kann abgelesen werden, wann der Eisprung erfolgt ist.
Die Methode zeigt allerdings nur die Vergangenheit an. Du weisst dann also nur, wann der Eisprung und damit das fruchtbare Zeitfenster war und nicht, wann es so weit sein wird. Vor dem Eisprung gibt die Temperatur also keinen Aufschluss darüber, wann die Chancen für eine Befruchtung besonders hoch sind (fruchtbare Tage). Andererseits ist diese Option jedoch hervorragend geeignet, um den eigenen Zyklus zu messen und kennenzulernen. Der übliche Tag des Eisprungs, die Zykluslänge, wann die Regelblutung einsetzt usw. können erkannt und notiert werden. So wirst du Expertin für deinen Zyklus und kannst irgendwann anhand dieser Daten und vom Gefühl her die fruchtbare Zeitspanne ableiten.
Die Methode kann genutzt werden, um bei einem Kinderwunsch schneller schwanger zu werden. Auch eine Schwangerschaft kannst du anhand der Temperatur früh erkennen. Im Falle einer Schwangerschaft bleibt die Temperatur nämlich erhöht und sinkt nicht nach rund 10-14 Tagen ab.
Ein weiterer Pluspunkt: Kannst du anhand der Temperatur genau sagen, wann dein Eisprung war, kann dir dein Frauenarzt im Falle einer Schwangerschaft genau den voraussichtlichen Geburtstermin berechnen. Ob das Baby dann auch pünktlich kommt, ist aber natürlich eine andere Sache 😉
Gut zu wissen: Mit etwas Übung ist die Methode auch zur Verhütung geeignet. Ist der Eisprung sicher erfolgt, können Frauen bzw. Paare nach wenigen Tagen auf eine Verhütung verzichten. Du findest weiter hilfreiche Informationen dazu ebenfalls in unserer Fernausbildung für ganzheitliche Frauengesundheit. Dort lernst du auch zahlreiche weitere Verhütungsmethoden kennen.
Vorteile der Temperaturmessung
- Zeigt den erfolgten Eisprung an
- Hilft sehr gut den eigenen Zyklus kennenzulernen
- Eine Schwangerschaft kann damit früh erkannt werden
- Hilft beim Kinderwunsch schneller schwanger zu werden
Nachteile der Temperaturmessung
- Erfordert etwas Übung und tägliches Messen
- Störfaktoren können die Temperatur verändern (Fieber), sodass eine Auswertung nicht mehr möglich ist
- Zeigt den Eisprung nur im Nachhinein an
Übrigens ist die Temperaturmessung auch Teil der Fernausbildung für ganzheitliche Frauengesundheit. Du lernst nicht nur die Grundlagen dieser Methode kennen. Du lernst auch mehr darüber, was in der Gebärmutter abläuft, wenn sich eine befruchtete Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut einnistet oder wenn dies eben nicht geschieht. Nach Abschluss der Fernausbildung kannst du z. B. als Zykluscoach arbeiten und andere Frauen darin unterstützen, schwanger zu werden.
Die Beobachtung von Zervixschleim und Muttermund ist eine weitere Methode, um schneller schwanger zu werden. Während des Zyklus einer Frau verändern sich der vaginale Ausfluss und der Muttermund. Beobachtet die Frau beides über einige Zyklen hinweg, kann sie mit grosser Wahrscheinlichkeit ihren Eisprung vorhersagen.
Zwischen Periode und Eisprung wird der Ausfluss immer mehr und flüssiger. Er verändert sich von trüb/weisslich zu glasig und wird spinnbar, ähnlich wie flüssiges Eiweiss. Kurz vor und während des Eisprungs erreicht der Schleim in Menge und Spinnbarkeit seinen Höhepunkt, um danach wieder weniger zu werden.
Der Muttermund kann als „Knubbel“ getastet werden, der in die Scheide hineinragt. Während des Zyklus einer Frau verändert er seine Lage und Beschaffenheit. Kurz vor dem Eisprung ist er oftmals sehr hoch und schwer zu erreichen. Wird er getastet, fühlt er sich weich an und ist leicht geöffnet.
Kannst du beide Zeichen bei dir feststellen, hast du sehr sicher gerade deine fruchtbaren Tage und der Eisprung steht kurz bevor. Möchtest du ein Baby bekommen, ist jetzt der perfekte Zeitpunkt für Geschlechtsverkehr.
Vorteile
- Relativ unkompliziert
- Vor allem in Kombination eine vielversprechende Möglichkeit, den Eisprung vorherzusagen
Nachteile
- Erfordert etwas Übung und Erfahrung
- Auch wenn die Zeichen auf einen Eisprung hindeuten, muss es nicht unbedingt dazu kommen
- Einzeln nicht zum Verhüten geeignet
Fruchtbare Tage können ausserdem mit sogenannten Ovulationstests bestimmt werden. Es handelt sich hierbei um Teststäbchen, die auf das Hormon LH im Urin der Frau reagieren. Je stärker die Hormonkonzentration im Urin, desto deutlicher ist der 2. Strich auf dem Teststäbchen. Ist der 2. Strich gleich stark oder stärker als der Kontrollstrich, steht der Eisprung kurz bevor.
Doch auch hier gilt: Ein positiver Ovulationstest bedeutet nur, dass viel LH im Urin ist. Der Eisprung muss also nicht unbedingt erfolgen. Die Teststäbchen eignen sich daher nicht, um eine Schwangerschaft zu verhüten. Es könnte nämlich sein, dass der Eisprung auf sich warten lässt und es einige Tage später zu einem erneuten LH-Anstieg inkl. Eisprung kommt. Wer dann nicht mehr verhütet, weil er dem 1. positiven Ovulationstest vertraut hat, könnte schwanger werden. Hast du einen Kinderwunsch, können Ovulationstest aber eine gute Hilfe sein, um dem Baby auf die Sprünge zu helfen – im wahrsten Sinne des Wortes. Meistens wird die Ovulation zuverlässig vorausgesagt.
Nachteile
- Eisprung kann vorausgesagt und die Chancen auf eine Befruchtung können erhöht werden
- In der Regel zuverlässig
Nachteile
- Tägliches Testen nötig
- Auf die Dauer kostspielig
- Nicht zum Verhüten geeignet
Frauen, die ihren Zyklus beobachten und die körperlichen Veränderungen kennen, wissen meisten sehr gut, wann ihre fruchtbaren Tage sind. Je mehr Methoden kombiniert werden, desto zuverlässiger ist die Vorhersage des Eisprungs.
Besteht ein Kinderwunsch, können Frauen die Chancen auf ein Baby erhöhen und die Zeit bis zum Eintritt einer Schwangerschaft verkürzen. Oftmals ist der Schwangerschaftstest schon nach wenigen Zyklen positiv.
Hast du einen Kinderwunsch und wünscht dir sehnlichst ein Baby? Dann solltest du am besten heute mit einem guten Zykluskalender anfangen.
Nur den Eisprung zu berechnen ist zu ungenau und du würdest den Zeitpunkt des Eisprungs wahrscheinlich verpassen. Ein Zykluskalender zeigt dir indes noch mehr: Trage in deinen Zykluskalender sämtliche Messungen ein und werde Expertin für deinen Zyklus. Menstruation und Zykluslänge kannst du zum Beispiel sehr einfach notieren. Die Beobachtung von Temperatur, Schleim und Muttermund braucht etwas mehr Erfahrung, lohnt sicher aber sehr.
Hier empfehlen wir dir, dich zum Thema >>Natürliche Familienplanung (NFP)<< zu belesen oder die Hilfe eines Zykluscoaches in Anspruch zu nehmen. Unsere Fernausbildung enthält neben NFP zahlreiche Informationen und Tipps, die dir helfen können, schwanger zu werden oder hormonfrei zu verhüten.
Wenn du als Frau deinen Zyklus kennst, hast du schon einmal viel gewonnen. Es gibt aber weitere Dinge, die du tun kannst, um schwanger zu werden. So kannst du unter anderem die Reifung der Eizelle unterstützen oder deine Fruchtbarkeit im Allgemeinen verbessern. Auch dein Partner kann seine Fruchtbarkeit unterstützen und dazu beitragen, dass der Schwangerschaftstest bald positiv ist.
Weitere Tipps in Sachen schwanger werden, haben wir dir in einem Gratis-PDF zusammengestellt ↓
Möchtest du selbst (Zyklus-)Coach bzw. Expertin für ganzheitliche Frauengesundheit werden, solltest du dir noch heute unsere kostenlose Infobroschüre über unsere Fernausbildung bestellen – oder dich von unserem lieben Kunden-Support beraten lassen. Die Ausbildung ist übrigens nicht nur für Frauen empfohlen.