Diesen hochinteressanten Fragen widmen wir uns in diesem Artikel. Gemeinsam bringen wir Licht in die Welt der Angststörungen. Doch bevor wir starten, möchten wir dir unseren kostenlosen Angsthilfe-Ratgeber „Für einen gesunden Umgang mit deiner Angst“ sehr an Herz legen. Er beinhaltet nicht nur wertvolle Tipps für angstvolle Momente. Du lernst auch, wie du anderen Personen in akuten Angstsituationen wie z. B. einer Panikattacke beistehen kannst. Lade dir dein gratis Goodie jetzt herunter.
Was ist Angst?
Jeder Mensch weiss im Grunde, was Angst ist. Wir alle haben mindestens schon einmal in unserem Leben Angst verspürt. Doch kannst du sie auch in Worte fassen? Was genau ist Angst?
Eine mögliche Definition von Angst ist ein emotionaler Zustand, in dem wir angespannt, besorgt, nervös, innerlich unruhig und Furcht vor möglichen Ereignissen in der Zukunft empfinden. Meist verspüren wir Angst sowohl auf körperlicher als auch auf seelischer Ebene. Darüber hinaus kann Angst auch als ein Schutzmechanismus des Menschen betrachtet werden, der sich im Laufe der Evolution entwickelt hat. Das passende Stichwort hierfür lautet Säbelzahntiger.
Was es mit dem Säbelzahntiger auf sich hat
Blicken wir zurück in die Geschichte des Menschen, wird klar, dass wir der Angst letztlich sogar unser Überleben verdanken. Wie ist das gemeint?
Als lebensnotwendiges Warnsignal und als Schutzfunktion ermöglicht Angst eine schnelle körperliche und seelische Anpassung unseres Organismus in Gefahrensituationen. Früher waren es die gefährlichen Säbelzahntiger oder sonstige Raubtiere, vor denen wir aus Angst die Flucht ergriffen. Heute sind es andere Faktoren, die Angst in uns auslösen. Beispiele hierfür sind eine bevorstehende Prüfung und das eigene Versagen sowie viele weitere.
Der amerikanische Physiologe Walter Bradford Cannon beschrieb diese Alarmbereitschaft und die darauffolgenden Angstreaktionen bereits im frühen 20. Jahrhundert als „Fight-or-Flight“-Reaktion. Dieser Begriff findet sich noch heute in verschiedensten Fachbüchern der Psychologie wieder.
Angst als individuelles Phänomen
Jedes Angstgefühl ist von Mensch zu Mensch und Situation zu Situation höchst individuell. Während sich der eine vor dem eigenen Scheitern ängstigt, sorgt sich der nächste um seine finanzielle Sicherheit und ein dritter um seine Gesundheit.
Unbehagen, Nervosität und das Gefühl, dass Gefahr droht, kriechen dann meist durch unseren gesamten Körper. Wichtig ist, mit der Angst umgehen zu können und sich in seinem Alltag nicht einschränken zu lassen.
Individualität ist auch in unserer Fernausbildung zum Mentalcoach eine der Kernfaktoren. Wir alle sind verschieden, machen unterschiedliche Erfahrungen und sollten deshalb auch individuelle Wege gehen, wenn es um das (mentale) Wohlbefinden geht. Bist du bereit für deine persönliche Reise hin zu mentaler Stärke? Dann klicke hier.
Reale und pathologische Angst des Menschen
Bevor wir zu den Angststörungen übergehen, möchten wir dir noch kurz den Unterschied zwischen realer und pathologischer Angst erläutern. Angst ist nämlich nicht gleich Angst.
- Reale Angst: Die Situation mit dem Säbelzahntiger ist hierfür ein perfektes Beispiel. Dabei handelt es sich um eine reale Bedrohung, die in uns Angstgefühle auslöst.
- Pathologische Angst: Von pathologischer Angst wird gesprochen, wenn Angstgefühle vollkommen unbegründet auftreten beziehungsweise, ohne dass es eine reale Gefahr gibt. Andererseits kann jedoch auch eine reale Angst pathologisch werden, wenn das Ausmass und der Umfang des Angstempfindens unverhältnismässig und unangemessen sind.
Angststörungen
Du hast jetzt eine Vorstellung davon, was Angst ist. Wann sich eine Angst jedoch zu einer Angststörung entwickeln kann und welche Formen es davon generell gibt, schauen wir uns nachfolgend genauer an.
Um zu verstehen, was sich hinter einer Angststörung verbirgt, knüpfen wir an der pathologischen Form der Angst an. Zunächst ist es wichtig zu verstehen, dass auch jede Angststörung sehr individuell ist. Es gibt sowohl leichte als auch schwere Formen.
Bitte habe den Aspekt der Individualität beim Lesen dieses Artikels unbedingt immer im Hinterkopf. Insbesondere dann, wenn du selbst von einer Angststörung betroffen sein solltest.
Wann aus Angst eine Angsterkrankung wird
Aus Sicht eines Ausstehenden ist die empfundene Angst einer Angststörung oft unbegründet. Auch die Häufigkeit und die Stärke des Angstempfindens sind aus objektiver Sicht meist unangebracht.
Betroffene wissen jedoch nicht, wie sie ihre Angst kontrollieren sollen. Sie neigen deshalb dazu, eine Vermeidungstaktik zu entwickeln. Das bedeutet, dass Personen mit Angststörungen versuchen, jegliche Angstsituation zu umgehen.
Auswirkungen einer Angststörung für Betroffene
Eine häufige Folge der Vermeidungsstrategie ist, dass Betroffene sich in ihrer Lebensgestaltung stark eingrenzen. Beispiele hierfür werden wir uns im Abschnitt der jeweiligen Angststörungsformen anschauen. Feststeht, dass Angststörungen je nach Einzelfall die Lebensqualität, das Glücksempfinden und übergeordnet das gesamte mentale Wohlbefinden der Betroffenen enorm einschränken können.
Häufigkeit und Auslöser von Angststörungen
Angststörungen zählen heute zu den häufigsten psychologischen Störungen. Insgesamt können wir zwischen fünf verschiedenen Formen von Angststörungen unterscheiden, die sich anhand ihrer Auslöser wiederum in zwei übergeordnete Kategorien zusammenfassen lassen.
Grob wird unterschieden zwischen Ängsten, die sich auf bestimmte Situationen und Auslöser beziehen sowie Ängsten, die situations- und umgebungsunabhängig auftreten.
Beispiele für bestimmte Auslöser und Situationen können grosse Menschenmengen, Tiere oder öffentliche Plätze sein. Situations- und umgebungsunabhängige Ängste sind beispielsweise geprägt von einer ständigen Sorge um verschiedenste Dinge und einer Ängstlichkeit, die aus heiterem Himmel auftritt.
Formen von Angststörungen
Angststörungen haben verschiedenste Facetten. Sie unterscheiden sich von Fall zu Fall und doch gliedern sie sich in die folgenden fünf wesentlichen Formen:
- Agoraphobie
- Panikstörung
- Soziale Phobie
- Spezifische Phobie
- Generalisierte Angststörung
Agoraphobie
Agoraphobie ist der psychologische Fachbegriff für das umgangssprachliche Wort Platzangst. Sie ist eine situationsabhängige Angststörung, bei der Betroffene sich vor bestimmten Orten und Situationen fürchten und diese folglich meiden. Dazu zählen:
- Grosse Menschenansammlungen
- Öffentliche Plätze
- Reisen in öffentlichen Verkehrsmitteln
- Weite Entfernungen von zu Hause
Menschen mit Platzangst sorgen sich hauptsächlich darum, nicht rechtzeitig aus den oben genannten Situationen fliehen zu können, sollte es zu einer Panikattacke oder ähnlichen Paniksymptomen kommen. Ihre grösste Angst ist es, keine Hilfe zu bekommen und in dieser Situation zu verweilen.
Konzerte, Festivals, Partys, Sportveranstaltungen, das Reisen mit Bussen, Flugzeugen und Zügen scheinen für Betroffene der Agoraphobie unmöglich. Selbst die einfachsten Alltagssituationen, wie das Einkaufen in Supermärkten und Einkaufszentren, der Besuch im Fitnessstudio, das Fahrstuhlfahren, der Weg zur Arbeit mit der U-Bahn oder dem Auto sowie Familienfeiern können Angstzustände auslösen.
Häufige Angstsymptome der Agoraphobie
Menschen mit Agoraphobie erleben vielfältige Symptome. Zum einen sind da die vegetativen Beschwerden, die das autonome Nervensystem betreffen wie ein erhöhter Herzschlag. Daneben gibt es Symptome, die den Brustraum betreffen, wie Atembeschwerden und Beklemmungsgefühle. Und auch psychische Symptome wie ein Gefühl von Unsicherheit und Kontrollverlust können bei Platzangst auftreten.
Generell zählen die folgenden Angstsymptome zur Agoraphobie:
- Schwindel
- Schwäche
- Hitzewallungen und Schwitzen
- Kälteschauer
- Herzrasen
- Mundtrockenheit
- Schmerzen oder Missempfindungen im Brustkorb
- und viele mehr.
Bitte bedenke auch hier, dass jeder Fall und jede Angststörung einzigartig ist.
Panikstörung
Im Gegensatz zur Agoraphobie sind Panikstörungen in der Regel nicht an spezielle Situationen gebunden. Dennoch kann eine Panikstörung in Verbindung mit einer Agoraphobie auftreten. Fernab davon überkommen uns Panikstörungen oft vollkommen unverhofft.
Die Ungewissheit, wann es zu einer nächsten Panikattacke kommt, bereitet Betroffenen zusätzliche Angst. Sie befürchten, die Kontrolle zu verlieren und sind deshalb ständig in Alarmbereitschaft. In schweren Fällen verspüren Personen mit Panikstörungen sogar die Angst zu sterben.
Symptome bei Panikstörungen
Die Symptome der Panikstörung ähneln denen der Agoraphobie. Auch hierbei kann der Betroffene zum Beispiel stark schwitzen, Herzrasen erleiden und ein Beklemmungsgefühl empfinden.
Das wesentliche Unterscheidungskriterium zwischen einer Panikstörung, der Agoraphobie und der sozialen Phobie ist der fehlende Bezug zu einer speziellen Situation.
Soziale Phobie
Generell werden als Phobien sämtliche Ängste bezeichnet, die aufgrund einer bestimmten Situation auftreten und die aus objektiver Sicht übertrieben, unbegründet und andauernd sind. Damit verrät die Bezeichnung der sozialen Phobie bereits, um welche spezielle Angst es sich handelt. – Es ist die Angst, die sämtliche soziale Bereiche des Menschen betreffen.
Klassifiziert wird die soziale Phobie in zwei Formen. Die erste Form bezieht sich rein auf die Angst vor Fremden und bei der zweiten Form fürchten sich Betroffene vor der Bewertung durch andere Menschen. Die gemeinsame Folge ist der soziale Rückzug. Personen mit sozialer Phobie schotten sich von anderen ab. Sie vermeiden den Grossteil sozialer Kontakte und Situationen.
Symptome bei sozialer Phobie
Leidtragende der sozialen Phobie ängstigen sich vor Menschen und/oder vor jeglicher Kritik. Sie fühlen sich permanent in der Öffentlichkeit beobachtet und weichen daher jeglichen Blickkontakten aus.
Während die Agoraphobie sich auf grosse Menschenmassen bezieht, geht es bei der sozialen Phobie bereits um Situationen in Kleingruppen oder mit einzelnen Personen. Treten Angstreaktionen ein, zeigen sich ähnliche Symptome wie bei der Agoraphobie und der Panikstörung.
Spezifische Phobien
Neben der Agoraphobie und der sozialen Phobie gibt es viele weitere Phobien, die sich fernab von anderen Menschen auf ganz bestimmte Objekte oder Situationen beziehen. Diese werden unter dem Oberbegriff der spezifischen Phobien zusammengefasst.
Häufige phobische Objekte und Situationen werden kategorisiert in:
Tierphobien
Höhenangst
Flugangst
Angst vor Gewitter und Unwetter
Angst vor engen Räumen
Angst vor dem Anblick von Blut
Spritzenphobie
Angst vor Ärzten
Hinweis: Wann es sich wirklich um eine ernsthafte Phobie handelt
Phobien können unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Von einer echten spezifischen Phobie wird erst dann gesprochen, wenn extremer Leidensdruck und eine emotionale Belastung vorherrschen. In der Regel schränkt uns die Angst vor z. B. Spinnen oder Hunden in unserem Alltag jedoch nicht sehr ein, sodass wir hier nicht direkt von einer Angststörung sprechen können.
Generalisierte Angststörung
Hinter der generalisierten Angststörung verbirgt sich eine dauerhafte Sorge um verschiedenste Dinge. Aus subjektiver Sicht der Betroffenen sind ihre Ängste nicht kontrollierbar. Im Gegensatz zu gesunden Menschen sorgen sich Personen mit generalisierter Angststörung deutlich öfter, intensiver oder länger. Sie selbst beschreiben das Erleben der Sorgen als ein Zustand der Gewohnheit.
Kennzeichen der generalisierten Angststörung
Das Empfinden übermässiger Sorgen und Erwartungen wird oft auch als Erwartungsangst bezeichnet. Neben der Erwartungsangst sind Betroffene häufig sowohl psychisch als auch körperlich übermässig angespannt. Das schlägt sich in Stress nieder.
Hinzukommt, dass sich die Sorgen bei einer generalisierten Angststörung nicht auf einen bestimmten Bereich oder ein aktuelles Ereignis wie eine Prüfung oder eine Erkrankung beziehen. Vielmehr sorgen sich Betroffene um mehrere Dinge und Bereiche gleichzeitig, sodass wir von chronischen Sorgen sprechen können.
Wie eine Untersuchung zeigte, nehmen die Sorgen einen Grossteil des Alltags ein. Hoyer et al. (2001) fanden heraus, dass Betroffene der generalisierten Angststörung sich durchschnittlich über sechs Stunden pro Tag sorgen.
Eine endlose Sorgenspirale
Selbst wenn sich eine Sorge auflöst, folgt aus Sicht des Betroffenen direkt die nächste. Sie finden sich sozusagen in einer endlosen Sorgenspirale wieder.
Dennoch ist es erstaunlich, dass betroffene Personen die Sorgen selbst als nicht schlimm empfinden. Vielmehr glauben sie, dass ihre Besorgnis sehr wohl berechtigt und sinnvoll ist, um besser auf mögliche negative Erlebnisse vorbereitet zu sein. Folglich können sie aus ihrer Perspektive heraus nicht oder nur selten von negativen Situationen überrascht werden.
Häufige Beschwerden
Meist wird eine generalisierte Angststörung erst dann diagnostiziert, wenn Betroffene aufgrund der Begleiterscheinungen zum Arzt gehen. Zu den häufigsten Symptomen zählen:
- Eine ausgeprägte Ruhelosigkeit
- Leichte Ermüdbarkeit
- Konzentrationsschwäche
- Reizbarkeit
- Muskelanspannungen & -verspannungen
- Schlafstörungen
Doch keine Angst! Nur weil du bei dir ähnliche Symptome im Alltag bemerkst und dich ebenfalls häufiger mal sorgst, heisst das nicht, dass du ebenfalls eine Angststörung entwickelt hast. Wenn du deine persönlichen Ängste und Sorgen dennoch gern besprechen möchtest, wende dich am besten an einen Therapeuten deines Vertrauens.
Von Sorgen und Ängsten zu grösserem Wohlbefinden und mehr Leichtigkeit
Unser gesamtes Leben ist eine aufregende Reise, die von zahlreichen Ereignissen, persönlichen Wachstumsphasen sowie Auf und Abs gekennzeichnet ist. Du weisst jetzt, dass Sorgen und Ängste in einem gesunden Masse auch aus evolutionsbedingten Gründen durchaus Teil deiner individuellen Lebensreise sind.
Letztlich liegt es an dir, die Zügel in die Hand zu nehmen und dir deinen Weg zu grösserem (mentalen) Wohlbefinden und mehr Leichtigkeit zu bahnen. Du weisst nicht, wie du das anstellen und womit du am besten starten solltest?
Als ganzheitlich arbeitende Akademie möchten wir dir einen Tipp für deinen Erfolg ganz besonders ans Herz legen: Kombiniere ganzheitliches Wissen mit persönlicher Erfahrung. Wir sind der Meinung, dass Wissen allein nicht zur Macht verhilft. Wer positive Veränderungen erfahren und leben möchte, der muss auch ins Tun kommen.
Die Fernausbildung für ganzheitliche mentale Gesundheit bietet dir daher zum einen wertvolles Fachwissen, um ein grundlegendes Verständnis für die ganzheitliche mentale Gesundheit zu erlangen. Zum anderen baust du in fünf grandiosen Integrationsmodulen auf dein bis dahin angesammeltes Fachwissen auf, indem du einzigartige Erfahrungen sammelst und in die (positive) Veränderung kommst – wenn du es willst.
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