Warum sich viele trotz richtiger Ansätze „ungesund“ ernähren
Wer sich ausgewogen ernähren und generell gesund leben möchte, der kommt an den Grundprinzipien einer gesunden Ernährungsweise, die reich an wertvollen Nährstoffen ist, nicht vorbei. Aus unserer Sicht sollten jedoch nicht nur Antworten auf die Frage gefunden werden, wie ich mich gesund ernähre. Vielmehr sollte auch nach dem Warum gefragt werden, um das eigene Verständnis für diese komplexe Thematik zu erweitern und sich selbst zu motivieren.
Warum sind Obst und Gemüse für die Gesundheit so wertvoll, welche Nährstoffe braucht mein Körper und worin sind diese enthalten? All diese Fragen sind nur einige wichtige Meilensteine auf deinem Weg zu einem ausgewogenen Ernährungsstil.
Was dich hier erwartet
Wie der Titel bereits verrät, dreht sich dieser Artikel komplett um das Thema Nährstoffe. Als Grundbausteine unseres Körpers führt damit kein Weg am Nährstoffwissen vorbei. Verschaffe dir jetzt einen ersten Überblick über die verschiedenen Nährstoffe und ihre Funktionen in unserem Körper. Ausserdem wartet deine kostenlose Checkliste „Gesundheit auf dem Teller – Wie nährstoffreich isst du?“ auf dich. Mit diesem hilfreichen Praxistool kannst du deine Nährstoffzufuhr auf das nächste Level bringen.
Definition Nährstoff
Die Bedeutung des Begriffs Nährstoff ist bereits anhand der Zusammensetzung des Wortes leicht zu erfassen: ein Stoff, der nährt. Menschen und auch alle anderen Lebewesen sind auf die Zufuhr bestimmter Stoffe angewiesen. Dazu zählen sowohl organische als auch anorganische Stoffe, die wir unter dem Oberbegriff Nährstoffe zusammenfassen.
Nährstoffe sichern unser Überleben. Für unseren Stoffwechsel, dessen Regulation und unsere Körperfunktionen sind sie unverzichtbar. Unser Körper benötigt sie zum Beispiel für unser Wachstum, die Zellerneuerung, zur Energieversorgung und auch zur Aufrechterhaltung unserer Körpertemperatur. Doch dies ist nur ein kleiner Einblick in das grosse Aufgabengebiet der Nährstoffe.
Umgangssprachlich ist übrigens häufig von einer „Verbrennung“ der Nährstoffe die Rede. Damit ist vorwiegend gemeint, dass die aufgenommenen Stoffe im Rahmen unseres Stoffwechsels verarbeitet werden. Was verarbeitet wird, muss jedoch auch wieder aufgefüllt werden. Das sollte das primäre Ziel einer ausgewogenen, ganzheitlichen Ernährung sein.
Welche Nährstoffe braucht der Mensch?
Der Mensch ist auf eine Vielzahl unterschiedlicher Stoffe angewiesen. Einige dieser Stoffe sind für ihn essenziell. Andere wiederum sind es nicht. Essenziell heisst, dass die Stoffe unbedingt über die Nahrung aufgenommen werden müssen, da der Körper sie selbst nicht bilden kann. Nichtsdestotrotz können nicht-essenzielle Stoffe im Rahmen einer gesunden und ausgewogenen Ernährung eine bedeutende Rolle spielen.
Im Wesentlichen besteht die Ernährung des Menschen aus den folgenden sieben Grundkomponenten:
- Kohlenhydrate
- Fette
- Proteine (= Eiweisse)
- Vitamine
- Mengenelemente
- Spurenelemente
- Wasser
Darüber hinaus existieren weitere wichtige Komponenten, über die du an anderer Stelle mehr erfährst. Zunächst einmal wird es um die sieben Grundkomponenten gehen. Für alle Wissenshungrigen, die es kaum erwarten können, ganzheitlicher Ernährungsprofi zu werden und ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen, gibt es hier weitere Infos.
Makronährstoffe für Energie & mehr
Sicherlich hast du die Begriffe Makro- und Mikronährstoffe schon einmal gehört. Sie klassifizieren Stoffe anhand der für den Menschen benötigten Menge. Während Makronährstoffe (abgekürzt Makros) von unserem Körper in grossen Mengen benötigt werden, sind Mikronährstoffe (abgekürzt Mikros) in vergleichsweise kleinen Mengen in unserem Organismus vorzufinden.
Zu den Makros zählen Kohlenhydrate, Fette und Proteine. Eine gemeinsame Funktion ist die Energieversorgung. Unsere Lebensmittel setzen sich aus unterschiedlichen Verhältnissen von Makros und Mikros zusammen. Somit versorgt uns jedes Lebensmittel auch mit unterschiedlich viel Energie.
Um den Nährstoffgehalt von Lebensmitteln besser einschätzen zu können, schau dir beim nächsten Supermarkteinkauf die Lebensmittelverpackung mal etwas genauer an. Dort solltest du in aller Regel eine Tabelle finden, die den Gesamtenergiewert pro 100 g des jeweiligen Lebensmittels angibt. Hier findest du auch den Anteil an Kohlenhydraten, Fetten und Eiweiss.
Kohlenhydrate
Kohlenhydrate haben vor allem eine Aufgabe: uns mit Energie zu versorgen. Als organische Verbindungen sind sie die Brennstoffe unseres Stoffwechsels. Gleichzeitig dienen Kohlenhydrate in Form von Glykogen als nützliche Energiespeicher.
Obwohl Kohlenhydrate nicht zu den essentiellen Nährstoffen unseres Körpers gehören, sind sie aus einer gesunden und ausgewogenen Ernährung nicht wegzudenken. Wichtig ist nur, die richtige Form zu wählen. So lassen sich sich Kohlenhydrate anhand ihrer Anzahl an Zuckermolekülen in Einfach-, Zweifach- und Mehrfachzucker klassifizieren. Für eine ausgewogene Ernährung sind insbesondere die komplexen Mehrfachzucker wichtig, die beispielsweise in Vollkorngetreide, Gemüse und vielen Obstsorten zu finden sind.
Fette
Fette, auch Lipide genannt, sind die energiereichsten Nährstoffe. Ebenso wie die Kohlenhydrate dienen sie in erster Linie als Energielieferanten. Gleichzeitig versorgen sie unseren Körper mit essenziellen Fettsäuren, die für jede einzelne unserer Zellen von grosser Bedeutung sind. Gleiches gilt für das Cholesterin, ein weiterer Baustein der Fette, dessen Wichtigkeit für unsere Gesundheit lange Zeit unklar war.
Ähnlich wie bei den Kohlenhydraten kommt es auch bei der Fettzufuhr auf die richtige Auswahl an. So können wir zwischen ungesunden und gesunden Fettquellen unterscheiden. Greife für eine ausgewogene Ernährung bevorzugt zu natürlichen Lebensmitteln, die reich an gesunden Fettsäuren sind. Beispiele sind Nüsse, Samen, Kerne, Oliven, Avocados und viele mehr.
Proteine
Die dritte und letzte Untergruppe der Makronährstoffe bilden die Proteine. Auch Proteine beliefern uns mit Energie. Gleichzeitig dienen sie als wichtiges Baumaterial für unsere Zellen. So versorgen Proteine uns mit wertvollen Aminosäuren, die für die Produktion körpereigener Proteine benötigt werden.
Körperproteine sind an einer Vielzahl verschiedener Prozesse beteiligt. Beispiele hierfür sind die Strukturproteine, die als Bausubstanz jeglicher Organe und Gewebe fungieren, sowie Transportproteine, die unterschiedliche Stoffe von Zelle zu Zelle liefern. Auch für unser Hormon- und Immunsystem spielen körpereigene Proteine eine wichtige Rolle. Wertvolle Proteinquellen unserer Nahrung sind beispielsweise Hülsenfrüchte, Samen, Eier und Fleisch.
Ballaststoffe
Eine Besonderheit unter den Nährstoffen bilden die Ballaststoffe. Chemisch gesehen zählt der Grossteil von ihnen als Bestandteil der Pflanzenzellwände zur Gruppe der Kohlenhydrate. Allerdings gibt es ein entscheidendes Merkmal, das Ballaststoffe von der Klasse der Makronährstoffe unterscheidet. Ballaststoffe werden nur unvollständig bis gar nicht verdaut und gelangen auf diese Weise in den Dickdarm. Im Gegensatz zu anderen Kohlenhydraten versorgen sie uns also nicht mit Energie.
Nichtsdestotrotz bereichern Ballaststoffe unsere Ernährung durch zahlreiche andere Funktionen, die wir in unserer Fernausbildung zum ganzheitlichen Ernährungsberater genauestens unter die Lupe nehmen. Natürliche Lebensmittel mit besonders hohem Ballaststoffgehalt sind Hülsenfrüchte, Schwarzwurzeln, Artischocken, Nüsse und Samen. Generell sind viele Gemüsesorten wertvolle Ballaststoffquellen.
Mikronährstoffe, die kleinen Helfer grosser Gesundheit
Mikronährstoffe übernehmen äusserst spezifische Aufgaben in unserem Körper. Oft fungieren sie als Cofaktoren für verschiedene Prozesse. Cofaktoren kannst du dir als „kleine Helferlein“ vorstellen, die der Körper benötigt, um bestimmte Prozesse überhaupt starten zu können.
Nehmen wir über die Nahrung ausreichende Mengen an Mikronährstoffen zu uns, sorgen diese kurz gesagt für einen reibungslosen Ablauf unserer Körperfunktionen. Die Betonung liegt hier auf der ausreichenden Versorgung von Mikronährstoffen, denn für viele Menschen stellt sich diese Voraussetzung heutzutage als eine wahre Mammutaufgabe heraus. Umso wichtiger ist es, die Grundsätze einer ganzheitlich gesunden Ernährung zu kennen.
Vitamine
Vitamine sind organische Verbindungen, die zur Rubrik der Mikronährstoffe zählen. Insgesamt gibt es 13 bekannte Vitamine, die für den Menschen wichtig sind. Sie unterteilen sich in zwei Untergruppen, die eine unterschiedliche Löslichkeit aufweisen. Zu den fettlöslichen Vitaminen zählen Vitamin A, D, E und K. Wasserlöslich sind Vitamin C und die B-Vitamine.
Unser Körper ist grösstenteils auf die Zufuhr von Vitaminen angewiesen, da er sie selbst nicht oder nur unvollständig bilden kann. Eine Ausnahme ist hier das Sonnenvitamin, Vitamin D, das wir bei ausreichender UV-Strahlung über die Haut selbst synthetisieren können.
Da die Aufgaben der verschiedenen Vitamine so vielfältig sind, verzichten wir an dieser Stelle auf eine detailliertere Darstellung. Dennoch ist es wichtig im Hinterkopf zu behalten, dass über kurz oder lang Mangelerscheinungen auftreten können, sollten wir zu geringe Vitaminmengen zu uns nehmen.
Mineralstoffe
Neben den organischen Vitaminen benötigt unser Körper anorganische Mineralstoffe. Überwiegend sind diese in unserem Wortschatz als Metalle und Gesteine bekannt, die in der Natur vorkommen. Wir unterscheiden bei den Mineralstoffen zwischen Mengenelementen und Spurenelementen. Während die Konzentration der Mengenelemente bei über 50 mg/kg Körpergewicht liegt, sind Spurenelemente in geringerem Masse vorzufinden (< 50 mg/kg Körpergewicht).
Beispiele für Mengenelemente
Damit du eine bessere Vorstellung von der Wichtigkeit der Mengenelemente hast, möchten wir dir an dieser Stelle gern einige vorstellen. Starten wir beim Magnesium. Während Magnesium ein wichtiger Hilfsstoff für unsere Muskulatur ist und ein Mangel sich häufig in Form von Muskelkrämpfen bemerkbar machen kann, sorgt Kalium für die Erregbarkeit unserer Nerven- und Muskelzellen. Calcium hingegen ist, wie die meisten sicher wissen, wichtig für unsere Knochen und Zähne. Besonders in der frühen Kindheit, wenn das Skelett sich verknöchert, spielt Calcium eine zentrale Rolle.
Folgende Stoffe zählen zu unseren Mengenelementen:
- Natrium
- Kalium
- Calcium
- Phosphat
- Chlorid
- Magnesium
- Schwefel
Beispiele für Spurenelemente
Obwohl der Bedarf an Spurenelementen im Vergleich zu den Mengenelementen so gering ist, sind Spurenelemente genauso wichtig für unsere Gesundheit. Bekannte Beispiele bilden Kupfer, Eisen, Jod, Selen sowie Zink. Eisen stellt in diesem Zusammenhang eine Ausnahme dar, da die tatsächliche Eisenkonzentration im Körper über dem festgelegten Grenzwert der Spurenelemente liegt. Da der tägliche Eisenbedarf mengenmässig jedoch den Werten der Spurenelemente zuzuordnen ist, wird Eisen zu den Spurenelementen gezählt.
Wasser – ein unverzichtbares Lebenselixier
Die Bedeutung von Wasser im Rahmen einer ausgewogenen Nährstoffzufuhr wird heutzutage leider oft unterschätzt. Die ersten Gedanken widmen wir meist der festen Nahrung, doch ist die Flüssigkeitszufuhr genauso bedeutend für einen gesunden Körper. Bereits die Tatsache, dass ein gesunder erwachsener Mensch aus nahezu 60 % Wasser besteht, lässt deutlich werden, dass eine ausreichende tägliche Wasserzufuhr zwingend notwendig ist. Schliesslich ist Wasser insbesondere für unseren Stoffwechsel und dessen Regulation unverzichtbar.
Weitere Nährstoffe für einen gesunden Körper
Fernab von den sieben Grundkomponenten, die du bis hierhin kennengelernt hast, hat eine gesunde ganzheitliche Ernährung noch viel mehr zu bieten. Da wären zum Beispiel die sekundären Pflanzenstoffe als wertvolle nicht-nutritive Nährstoffe unserer pflanzlichen Kost.
Diese Wirkstoffe dienen den eigenen Pflanzen als Schutz gegenüber negativen Einflüssen ihrer Umwelt, wie zum Beispiel Frassfeinden und der Sonneneinstrahlung. Doch erweisen sich sekundäre Pflanzenstoffe gemäss wissenschaftlichen Untersuchungen auch für den Menschen als durchaus hilfreich und gesundheitsfördernd. Genauso bunt wie unsere Obst- und Gemüsevielfalt ist, so bunt ist auch der Strauss unterschiedlicher Pflanzenwirkstoffe.
Apropos bunt! Dies ist bereits ein erster Geheimtipp für einen nährstoffreichen Ernährungsstil. Was genau das bedeutet und weitere tolle Anregungen erwarten dich in unserem gratis Goodie.
Für (d)eine perfekte Nährstoffmischung
Ein weiterer Aspekt gesunder Ernährung ist die Individualität. Ernährung und die Versorgung mit Nährstoffen ist höchst individuell. Was meinen wir damit? Selbstverständlich gibt es einerseits allgemeingültige Empfehlungen. Andererseits ist jeder Körper unterschiedlich gut mit Nährstoffen versorgt, woraus sich individuelle Bedürfnisse ergeben. Gerade im Bereich der Nährstoff-Supplementierung sollte dieser Aspekt von höchster Relevanz sein.
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Wissen macht den Unterschied
Wer erst einmal das grosse Wissenstor zur menschlichen Ernährung öffnet, für den führt in der Regel kein Weg in ungesunde Ernährungsmuster zurück. Warum? Weil das neu gewonnene Know-how Lust auf mehr macht. Wenn du deine Nährstoffspeicher füllst und eine kontinuierliche Nährstoffversorgung sicherstellst, wird dich allein das Verlangen nach spürbar mehr Wohlbefinden motivieren, am Ball der ganzheitlichen Ernährung zu bleiben.
Das bedeutet jedoch nicht, dass du ungesunden Leckereien wie Eis, Schokolade, Fast Food & Co. den Rücken zukehren musst. Vielmehr kommt es auf die richtige Balance an. Neugierde, Wissensdurst und das Füllen von Wissenslücken werden dein Verständnis für einen ganzheitlichen Gesundheits- und Ernährungsstil zu einem grossen Gesamtbild komplettieren. Am Ende wirst du höchstwahrscheinlich gar kein Verlangen nach deinen eher ungesunden Gelüsten mehr verspüren. – Es liegt an dir, dies selbst herauszufinden.