Hormone beeinflussen unser Körpergewicht
Unser Körper schüttet ständig Hormone aus, um unterschiedliche Körperfunktionen zu steuern. Es handelt sich um einen fein abgestimmten Mechanismus, um z. B. den weiblichen Zyklus zu steuern, den Blutzuckerspiegel konstant zu halten oder dafür zu sorgen, dass wir uns wohlfühlen. Auch Hunger und Sättigung werden durch Hormone beeinflusst. Genauso die Gewichtsregulation, also ob der Körper z. B. Fett abbaut oder einspeichert.
Im Normalzustand fühlen wir Hunger, wenn der Körper Energienachschub benötigt und Sättigung, wenn genügend davon aufgenommen wurde. Unser Körper hält sein Gewicht normalerweise ohne grosse Anstrengung ziemlich konstant [1].
„Nur bei mir nicht“, wirst du jetzt vielleicht denken. Und da bist du nicht alleine.
Insbesondere Frauen möchten oft jahrelang ein paar Kilos abnehmen und schaffen es nicht.
Die Gründe, warum viele Menschen sich schwer tun ihr Gewicht zu halten, ab- oder auch zuzunehmen, sind unglaublich komplex. Der Grund kann an den Hormonen, bzw. im Hormonhaushalt liegen.
Hormone spielen in unserer Ausbildung für ganzheitliche Frauengesundheit durchgehend eine zentrale Rolle. Dort lernst du konkret, was der weibliche Körper für die Balance braucht und wie diese gefördert werden kann.
Im folgenden picken wir uns ein paar Hormone heraus und erklären deren Zusammenhang zu unserem Körpergewicht.
Die Schilddrüsenhormone T3 und T4
Die Schilddrüsenhormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) sind massgeblich an unserem Stoffwechsel beteiligt. Das Hormon T3 ist die aktive Form und kann unter anderem den Grundumsatz erhöhen. Der Grundumsatz ist jener Energiebedarf, den der Körper in völliger Ruhe benötigt. Sinkt er ab, benötigen wir weniger Energie und müssen weniger essen, um unser Gewicht zu halten. Das ist z. B. bei einer Schilddrüsenunterfunktion der Fall.
Das deutsche Schilddrüsenzentrum gibt an, dass sich bei jedem dritten Erwachsenen in Deutschland im Laufe des Lebens eine krankhafte Veränderung der Schilddrüse bildet. Frauen sind dabei häufiger betroffen als Männer [2].
Schon eine leichte Unterfunktion kann dazu führen, dass der Energiebedarf sinkt. Eine sogenannte latente Hypothyreose wird oftmals nicht bemerkt, da der Verlauf nahezu beschwerdefrei sein kann [3].
Gründe für eine Unterfunktion sind Autoimmunprozesse oder ein Mangel an Mikronährstoffen. Insbesondere Jod und Selen spielen eine zentrale Rolle für die Funktion der Schilddrüse [4].
Auch andere Hormone können die Schilddrüsenfunktion beeinflussen. Darauf kommen wir weiter unten noch zu sprechen.
Steuerung von Hunger und Sättigung: Leptin und Ghrelin
Leptin und Ghrelin sind zwei Hormone, die unsere Nahrungsaufnahme steuern. Leptin sorgt für das Sättigungsgefühl, Ghrelin macht uns hungrig.
Menschen mit Übergewicht haben oftmals eine Leptinresistenz, die dazu führt, dass sich kein Sättigungsgefühl einstellt [5].
Doch auch ohne eine Leptinresistenz können diese beiden Hormone dazu führen, dass wir zu viel vom Falschen essen und in Folge dessen zunehmen.
Die Ursache liegt im Schlafverhalten. Schlafen wir schlecht, bzw. zu wenig, kommt es zu einer verminderten Leptin- und erhöhten Ghrelinausschüttung. Die Folge: Wir haben vermehrten Hunger und Appetit auf Süsses und Fettiges. Das Vorhaben sich gesund zu ernähren kann an solchen Tagen leicht in Vergessenheit geraten [5], [6].
Die Gegenspieler Cortisol und Melatonin
Cortisol ist DAS Stresshormon. Es wird ausgeschüttet, wenn der Körper schnell Energie benötigt, wachsam und reaktionsfähig sein muss. Als Beispiel kann man sich den viel zitierten Steinzeitmenschen samt Säbelzahntiger vorstellen: Streift der Steinzeitmensch durch den Urwald und sieht plötzlich einen Säbelzahntiger auf sich zukommen, muss er schnell reagieren können. Cortisol macht ihn sofort wach und sehr aufmerksam. Zudem wird genügend Zucker ins Blut gegeben, um eine Flucht zu erleichtern [7].
Heute warten zwar keine Säbelzahntiger mehr auf uns, doch viele andere Situationen lassen den Cortisolspiegel auch in der heutigen Zeit ansteigen. Das ist grundsätzlich gut. Doch wenn diese Stressmomente überhand nehmen und der Cortisolspiegel dauerhaft erhöht ist, hat das negative Folgen.
Ein dauerhaft erhöhter Cortisolspiegel senkt z. B. das Schilddrüsenhormon T3 und damit unseren Grundumsatz [8]. Zusätzlich schlafen wir schlecht, schütten vermehrt Hungerhormone aus und essen aufgrund dessen gerne Fettiges und Süsses [5]. Die Folge für das Körpergewicht liegt auf der Hand. Hält diese Situation an, kann es langfristig zu Übergewicht kommen. Und mehr noch: bei Frauen kann sogar der Zyklus aus der Bahn geraten [7].
Der Gegenspiegel von Cortisol ist Melatonin, das Schlafhormon. Es wird ausgeschüttet, wenn es dunkel wird und macht uns müde [9]. Die Ausschüttung von Melatonin kann allerdings durch Koffein, Licht mit einem hohen Blauanteil (Bildschirm, Fernseher), Alkohol oder eben auch durch einen hohen Cortisolspiegel gestört werden [7]. Und das wiederum hat Einschlafprobleme oder schlechten Schlaf zur Folge. Die Auswirkung von schlechtem Schlaf auf unser Körpergewicht steht bereits oben: vermehrter Hunger, weniger Sättigung und Appetit auf Fettiges und Süsses. Wer abnehmen möchte, hat es ohne ausreichende Mengen des Schlafhormons sehr schwer.
Cortisol und Melatonin sind somit auch beides wichtige Bestandteile in der Fernausbildung für ganzheitliche Frauengesundheit.
Das „Dickmacherhormon“ Insulin
Insulin hat die Aufgabe den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Ist der Blutzuckerspiegel nach einer Mahlzeit erhöht, wird Insulin ausgeschüttet und der Zucker aus dem Blut in die Zellen befördert. Insulin sorgt gleichzeitig dafür, dass Fett in die Fettzellen eingelagert werden kann. Insulin ist daher sehr wichtig, um die Nährstoffe dorthin zu transportieren, wo sie hingehören.
Ist die Ernährung allerdings reich an isolierten Kohlenhydraten wie Weissmehlprodukten oder zuckrigen Süssigkeiten, kann sich mit der Zeit eine Insulinresistenz der Zellen einstellen. Sie benötigen dann mehr Insulin, um darauf zu reagieren.
Dassselbe geschieht übrigens auch bei erhöhten Cortisolspiegeln: die Zellen werden weniger empfindlich für Insulin [10].
Ist nun ständig sehr viel Insulin im Blut, kann sich die Stoffwechsellage zugunsten der Fettspeicherung verschieben. Dies geschieht vor allem am Bauch und führt zu übermässig viel abdominellem Fett, was mit zahlreichen gesundheitlichen Risiken in Verbindung gebracht wird.
Wusstest du, dass gewisse Frauenkrankheiten und eine entgleiste Stoffwechsellage eng miteinander verbunden sind? Mehr dazu erfährst du z. B. in Modul 6 unserer Ausbildung zur Expertin für ganzheitliche Frauengesundheit.
Die weiblichen Sexualhormone Östrogen und Progesteron
Östrogen und Progesteron sind weibliche Sexualhormone und sorgen unter anderem für die Reifung der Eizellen und die Vorbereitung der Gebärmutterschleimhaut für eine mögliche Schwangerschaft. Beide Hormone haben jedoch zahlreiche weitere Wirkungen. So fördern Östrogene unter anderem einen guten Schlaf, senken den Cholesterinspiegel, wirken sich schützend auf das Herz-Kreislaufsystem aus und haben einen stimmungsaufhellenden Effekt. Progesteron sorgt ebenfalls für einen guten Schlaf, unterstützt die Wirkung der Schilddrüsenhormone und besitzt eine wasseraustreibende Wirkung [7].
Auch hier gibt es übrigens wieder eine Verbindung zum Stresshormon Cortisol: Das Hormon Cortisol entsteht aus Progesteron. So kann es in stressigen Zeiten passieren, dass sehr viel Progesteron für die Cortisolherstellung verbraucht wird und sich das Gleichgewicht zwischen Progesteron und Östrogen zugunsten des Östrogens verschiebt. Es entsteht eine Östrogendominanz.
Eine Östrogendominanz kann wiederum einhergehen mit Störungen der Schilddrüse, des Schlafs, mit einem Mangel an Energie oder der Neigung zu Stimmungsschwankungen und Ängsten. Der gesamte Hormonhaushalt ist aus der Balance.
Die logische Konsequenz daraus: der Energieumsatz sinkt, die Hunger- und Sättigungshormone kommen aus dem Gleichgewicht, die Lust auf Sport und Bewegung geht zurück und Ängste erhöhen das Stresslevel und damit den Cortisolspiegel. Ein Teufelskreis beginnt und die Gewichtskontrolle, insbesondere Abnehmen, wird sehr schwierig.
Bringe deine Hormone in Balance und die Pfunde purzeln
Der Schlüssel zum Abnehmen und dem Halten des Gewichts liegt also nicht nur an dem, was wir essen und wie viel wir uns bewegen. Der Schlüssel liegt auch in den Hormonen. Wenn der Hormonhaushalt nicht ausgeglichen ist, ist jeder Versuch, Übergewicht zu reduzieren, enorm schwierig und wird kaum von langfristigem Erfolg gekrönt sein.
Wie du deine Hormone in Balance bekommst und langfristig abnehmen kannst, erfährst du in unserem Fernstudium für ganzheitliche Frauengesundheit. Dort lernst du die Zusammenhänge noch besser kennen und kannst auf ganzer Ebene verstehen, warum ausbalancierte Hormone so wichtig sind. Das Fernstudium richtet sich übrigens nicht nur an Frauen 😉
Wenn du noch mehr zu diesem Thema erfahren möchtest, haben wir in diesem Artikel einige Punkte zusammengefasst, wie du deinen Körper in hormonelle Balance bringst und mit der Hormondiät abnehmen kannst.