Skeptisch gegenüber dem Fasten?
Tatsächlich zählt das Fasten zu den besten Methoden, wenn es um den Einstieg in das grosse Feld der gesunden Ernährung geht. Doch leider kursieren in der breiten Gesellschaft viele Vorurteile gegenüber jeglichen Fastenkuren, die zu Unrecht Ängste schüren. Und diesen möchten wir ein Ende setzen. Wir von der Akademie der Naturheilkunde sind der Meinung, dass die Vorurteile und Ängste gegenüber dem Fasten in erster Linie aus der Unwissenheit heraus entstehen. Denn letztlich ist es meist die Unkenntnis, die uns zweifeln und eine ablehnende Haltung gegenüber dem Unbekannten einnehmen lässt.
Der heutige Artikel bietet dir eine Fülle an wertvollen Informationen, die deinen Blick auf das Fasten verändern werden. Erhalte einen allumfassenden Überblick über die spannende Thematik der Fastenzeit, erfahre welche gesundheitlichen Vorteile sie dir bieten kann und lerne einige der bekanntesten Fastenarten kennen.
Aufgepasst! Um dir deine Fastenzeit so angenehm wie möglich zu gestalten, kannst du dir jetzt die Broschüre „Fasten für Körper, Geist & Seele – 4 reinigende Begleitrituale“ kostenlos downloaden. Ganz gleich, ob du Fasten-Neuling oder bereits Profi bist, dieses Goodie hält so einige hilfreiche Tipps für dich bereit.
Was ist Fasten?
Als Einstieg in die grosse Welt des Fastens sollten wir uns zunächst mit der grundlegenden Frage beschäftigen, was genau unter dem Begriff Fasten eigentlich verstanden wird. Woher kommt das Fasten und welche Bedeutung hat es?
Fasten – eine Definition
Stell dir doch einmal selbst die Frage: „Was ist Fasten für mich?“ Wahrscheinlich stösst dir als Antwort direkt: „Fasten heisst nichts zu essen.“ in den Kopf. Diese Aussage ist per se auch nicht falsch, doch beinhaltet die fachlich korrekte Definition zwei wichtige Kernpunkte, auf die es bei den meisten Fastenarten letztlich ankommt:
- Fasten ist ein freiwilliger Nahrungsverzicht.
- Beim Fasten wird für eine begrenzte Zeit (teilweise) auf (feste) Nahrung und Genussmittel verzichtet.
Fasten = hungern?
Eine, wenn nicht sogar die grösste Angst, wenn es um das Fasten geht, ist die Angst vor dem Hunger. An dieser Stelle möchten wir dich beruhigen, da das Fasten nicht mit dem Hungern gleichzusetzen ist. Vielmehr sollte korrekt durchgeführtes Fasten ohne jegliche Hungergefühle auskommen. Demnach ist es umso wichtiger für dich und jede andere fastende Person zu wissen, wie korrekt gefastet wird. Denn der blosse Verzicht auf Nahrung ohne jegliches Vorwissen ist definitiv der falsche Weg.
Im Klartext bedeutet das: Wer erfolgreich und ohne Hunger fasten möchte, der sollte sich zuvor über das Fasten informieren und sich unbedingt an eine geeignete Anleitung halten.
Fastenzeit als religiöse Tradition
Zu fasten kann auch ein rein religiöser Akt sein. Im Christentum und Islam sind es vor allem die Monate März und April, die als bedeutungsvolle Fastenzeit zelebriert werden. Christen gedenken durch das Fasten in der Zeit vor Ostern der Periode, in der Jesus 40 Tage ohne jegliche Nahrung in der Wüste verbrachte. Wohingegen die Fastenzeit im Islam, auch Ramadan genannt, als spirituelle Reinigung angesehen wird. In dieser Zeit soll der Koran nach islamischer Auffassung herabgesandt worden sein, sodass sich Muslime während des Fastens Allah besonders nah fühlen.
Fasten als evolutionäre Überlebensstrategie
Nicht nur aus religiöser Sicht spielt das Fasten eine bedeutende Rolle. Bereits in der frühen Geschichte der Menschheit führte kein Weg am Fasten vorbei. Ein wesentlicher Unterschied ist jedoch, dass dieses Fasten unfreiwillig geschah. Ob als Jäger und Sammler in der Steinzeit oder durch Klimakatastrophen, Missernten und ähnliche Schicksalsschläge, der Mensch war in der Vergangenheit immer wieder darauf angewiesen, für eine gewisse Zeit ohne feste Nahrung auszukommen.
Heute sieht unsere Welt in vielen Teilen ganz anders aus. Vom zeitweilig verminderten Nahrungsangebot hat sich das Blatt zu einem dauerhaften Nahrungsüberangebot gewendet. Und dieser Wechsel zählt zu den Hauptursachen für die heute vermehrt auftretenden Zivilisationserkrankungen wie Diabetes.
Fastenkuren im Kurzüberblick
Bevor wir uns anschauen, welche Effekte das Fasten auf unseren Körper haben kann, möchten wir uns zunächst einigen der bekanntesten Fasten-Methoden widmen. Sicherlich hast auch du schon einmal etwas vom Intervallfasten gehört. Doch existieren weitere Formen und die bekanntesten werden wir dir heute vorstellen.
Heilfasten nach Buchinger
Das Heilfasten ist eine altbewährte Tradition, deren modernste Form vom deutschen Arzt Otto Buchinger im letzten Jahrhundert geprägt wurde. Im Wesentlichen zeichnet sich diese Fastenkur durch eine maximal erlaubte Energiezufuhr von 250 bis 500 kcal pro Tag aus. Hauptsächlich wird diese Energie in Form von Gemüsebrühe und frisch gepressten Säften gedeckt. Ansonsten gilt es während des Fastens viel Wasser und/oder Kräutertee zu trinken.
Langfristige Ernährungsumstellung dank Fastenkur
Als primäres Ziel des Heilfastens gilt die Reinigung von Körper, Geist und Seele. Gemäss der Ärztegesellschaft für Heilfasten und Ernährung (ÄGHE) liegt die Standarddauer für eine Fastenkur zwischen ungefähr sieben bis zehn Tage plus einem Vorbereitungstag. Im Anschluss sollten Fastende sich zudem drei Tage Zeit nehmen, um ihr Essverhalten zu normalisieren. Genau jetzt ist der ideale Zeitpunkt für eine gesunde Ernährungsumstellung.
Um dir den Einstieg in eine gesündere Ernährung so einfach wie möglich zu gestalten, braucht es auch hier das nötige Wissen und Erfahrung. Und das erhältst du hier. Wenn du verstehst, wie gesunde Ernährung funktioniert und warum Genussmittel im Übermass langfristig für Krankheiten sorgen, wird es dir umso leichter fallen, dich neuen Ernährungsmustern zu öffnen. Worauf wartest du?
Intervallfasten
Im Gegensatz zum Heilfasten wird beim Intervallfasten, auch intermittierendes Fasten, oft nicht über mehrere Tage hinweg gefastet, sondern für mehrere Stunden pro Tag. Am bekanntesten ist in diesem Zusammenhang sicherlich die 16:8-Methode. Dahinter verbirgt sich kurz gesagt folgende Durchführung: Innerhalb eines Zeitraums von acht Stunden darf täglich gegessen werden. Die restlichen 16 Stunden wird am Stück gefastet.
Alternativ gibt es jedoch auch die Möglichkeit tageweise zu fasten. So wird auch die 5:2-Diät als eine Form des Intervallfastens wahrgenommen, bei der an fünf Tagen in der Woche gegessen und an zwei Tagen komplett auf feste Nahrung verzichtet wird. Weitere Formen sind möglich.
Basenfasten
Ähnlich wie das Intervallfasten ist das Basenfasten eine sanftere Form des Fastens. Hierbei konzentriert sich alles auf die Einteilung der Lebensmittel in sauer und basisch. Allerdings handelt es sich dabei nicht um den Geschmack, sondern um die Art der Verstoffwechselung im Körper. So können wir unsere Lebensmittel in Säure- und Basenbildner klassifizieren.
Ziel des Basenfastens ist es, sich für eine bestimmte Periode ausschliesslich von basischen Lebensmitteln zu ernähren. Zu diesen zählt der Grossteil sämtlicher Obst- und Gemüsesorten. Insbesondere für Personen, für die das traditionelle Heilfasten nicht infrage kommt, ist das Basenfasten daher eine hervorragende Alternative.
Scheinfasten
Auch das Scheinfasten nach Prof. Dr. Valter Longo ist eine beliebte Art des Fastens, die sich besonders gut und spielend leicht in den Alltag eines jeden integrieren lässt. Das Scheinfast ist dabei auch für Personen geeignet, die nur bedingt auf Nahrung verzichten können oder dürfen und die ihren Körper trotzdem entlasten möchten.
In der Regel beträgt die Fastenzeit fünf Tage. In diesem Zeitraum soll die Nahrungszufuhr auf etwa 750 kcal pro Tag reduziert werden. Das heisst, dass das Essen innerhalb des Scheinfastens weiterhin erlaubt ist. Als Richtlinie dient eine Ernährungsweise, die sich in erster Linie auf die Aufnahme von hochwertigen Fetten, pflanzlichen Inhaltsstoffen und komplexen Kohlenhydraten konzentriert. Demgegenüber wird die tägliche Proteinzufuhr auf ein Minimum reduziert, um den Stoffwechsel entsprechend anzukurbeln.
Weitere Fastenkuren
Neben dem Heil-, Intervall-, Basen- und Scheinfasten gibt es viele weitere Formen des Fastens, die übergeordnet alle ein gemeinsames Ziel verfolgen: die Gesundheit des Menschen zu stärken.
Hierzu zählen beispielsweise:
- Hildegard-Fasten
- Suppenfasten
- Saftfasten
- Ayurvedisches Fasten
- Mayr-Fasten
- und viele mehr …
Die positiven Effekte des Fastens für deine Gesundheit
Kommen wir zurück zum Anfangsthema einer gesunden Ernährung. Neben dem Heilfasten nach Buchinger eignet sich jede Form des Fastens als idealer Neustart für eine Ernährungsumstellung. Doch kann das Fasten noch viel mehr bewirken und unsere Gesundheit langfristig fördern. Auf einige der gesundheitsfördernden Effekte werden wir nachfolgend eingehen.
Aktivierung der Selbstheilungskräfte
Wusstest du, dass Fasten als eine Art Frühjahrsputz für deinen Körper betrachtet werden kann? Während des Fastens verändert sich u. a. unser Stoffwechsel und unsere körpereigene Müllabfuhr wird aktiv. Auch unsere Selbstheilungskräfte werden in Gang gesetzt und die als Autophagie bezeichneten Reparaturprozesse sorgen dafür, dass unser Körper zur natürlichen Balance zurückkehrt.
Entlastung des Verdauungstraktes
Eine weitere, besondere Wirkung ist die Entlastung der Verdauungsorgane innerhalb der Fastenzeit. Anstatt mit der Aufspaltung und Aufnahme von Nahrung beschäftigt zu sein, kann sich beispielsweise die Leber ihren weiteren wichtigen Aufgaben, wie der Entgiftung, widmen. Studien belegen zudem, dass sich auch die Darmflora durch das Fasten auf gesunde Weise regenerieren kann.
Regeneration auf ganz(heitlich) vielen Ebenen
Spannend ist, dass auch auf zellulärer Ebene positive Veränderungen durch das Fasten erkennbar sind. So können beispielsweise Entzündungsprozesse gestoppt, Zellschäden repariert und sogar die Insulinsensitivität unserer Körperzellen durch den zeitweiligen Nahrungsverzicht bzw. eine verminderte Kalorienaufnahme verbessert werden. Somit kann das Fasten als eine Art Kur mit zahlreichen Heilungspotenzialen angesehen werden, die besonders jetzt, in einer Zeit gehäuft auftretender Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, für viele ein erster Schritt in ein gesünderes Leben sein kann.
Weniger Stress, mehr innere Ruhe
Doch nicht nur auf körperlicher, sondern auch auf mentaler Ebene kann das Fasten für Entlastung und Entspannung sorgen. So konnten bereits in einigen Studien positive Effekte auf die eigene Stimmung und Psyche beobachtet werden. Insbesondere für Menschen mit depressiver Verstimmung soll die verstärkte Wirkung des Glückshormons Serotonin für eine Aufhellung der Stimmung auch nach dem Fasten sorgen. In einer Zeit, in der Trubel und Dauerstress zum Alltag gehören, ist das Fasten demnach eine optimale Gelegenheit, um zur Ruhe zu kommen. Beruhige deinen Geist und pflege deine Seele durch die liebevolle Art des (Nahrungs-)Verzichts.
Fasten als ganzheitliche Chance
Fasten kann durchaus eine sehr wertvolle Erfahrung für Körper, Geist und Seele sein. Der Blick in die Vergangenheit zeigt, dass Fastenzeiten für den Menschen zwangsläufig zum Leben dazugehörten. Doch im Gegensatz zu früher liegt die Entscheidung zu fasten nun ganz und gar bei uns.
Komm auch du in den Genuss einer wohltuenden Fastenkur. Ganz gleich, welche der vielen Formen des Fasten du für dich wählst, wichtig ist, dass es dir dabei gut geht. Taste dich in kleinen Schritten an den Nahrungsverzicht heran und nutze die gute Gelegenheit, deine Gesundheit mit einer anschliessenden Ernährungsumstellung langfristig zu fördern. Wie du deine Ernährung nachhaltig gesünder gestaltest, erfährst du in unserer Fernausbildung zum ganzheitlichen Ernährungsberater.